DORIAN HUNTER - 24 - Amsterdam
VÖ: 28.02.14
(Folgenreich / Universal)
Homepage:
www.Folgenreich.de
Klapptext:
Amsterdam. Im Haus des Antiquitätenhändlers Thören Rosqvana hoffte Dorian Hunter den goldenen Drudenfuß zu finden – das einzige Mittel gegen den Dämonendrilling. Doch der Fund erwies sich buchstäblich als Illusion, und im Kampf gegen den Vampir starb Dorians väterlicher Freund Norbert Helnwein. Rosqvanas Kopf wurde vom Körper getrennt und lebt eigenständig weiter. Dorian kann ihn nicht töten, denn Rosqvana ist der Einzige, der weiß, wo sich der echte Drudenfuß befindet – und die Reise nach Amsterdam beginnt …
Sprecher:
Dorian Hunter: Thomas Schmuckert
Ndoyo: Jürgen Kluckert
Marvin Cohen: Frank Gustavus
Donald Chapman: Frank Felicetti
Red Jong: Herman van Ulzen
Thören Rosqvana: Lutz Riedel
Coco Zamis: Claudia Urbschat-Mingues
Arline: Kerstin Sanders-Dornseif
Kellner: Tobias Lelle
Norman Winter: Detlef Tams
in weiteren Rollen: Philipp Brammer, Karin Buchholz, Joey Cordevin, Matthias Klie, Helmut Krauss, Lennardt Krüger, Karin Rasenack, Stephanie Schultheiß und Thomas Wenke
Kritik:
Mit „Amsterdam“ geht sie nun zu Ende, die Ära Marco Göllner. So darf sich der gechasste Macher ein letztes mal in seinem einzigartigen Stil ausleben und dafür hochleben lassen. Man erhält hier zudem völlig den Eindruck, dass Göllner es mit „Amsterdam“ noch einmal so richtig wissen wollte. Es noch einmal krachen lassen. Entsprechend klingt auch dieses Hörspiel, das mit lockeren Sprüchen, schwarzem Humor und dem Springen durch viele Erzählstile nur so um sich wirft. Skurrile Szenen, flapsige Sprüche und eine teilweise aberwitzige Handlung zerren den Hörer gleich und unabdingbar ins Dorian Hunter Universum. Man präsentiert hier wieder gekonnt eine faszinierende Story, doch komme ich nicht umhin, die ein oder andere Szene als ein wenig too much zu beschreiben. Auch wenn eigentlich alle Sprecher perfekt agieren, kann ich mich nach wie vor mit dem wirklich schlecht zu nennenden Dialekt von Magier Red Jong überhaupt nicht anfreunden. Da seine Einsätze aber noch recht übersichtlich sind, wäre dieser Umstand vielleicht noch zu verschmerzen. Da man aber die Charakterisierung des Creolen Ndoyo, gesprochen von Jürgen Kluckert (der mir in dieser Rolle überhaupt nicht gefallen mag), mit einem schlecht umgesetzten Arbeiterjargon versehen hat, wirkt das Ganze dann doch ein wenig daneben und erhält stellenweise ein gewisses B-Movie Niveau. Die von der Regie so gewollten Sprachleistungen der Mimen sind für mich definitiv der einzige und größte Kritikpunkt an diesem Hörspiel. Schade denn würde Red Jong normal sprechen und Ndoyo nicht wie ein beschränkter Sechsjähriger klingen, könnte man für diese Hörspielfolge absolute Bestwertungen vergeben. Als grundsolide präsentieren sich hingegen Sound, Musik und Abmischung. Zwar greift man musikalisch nur auf die Konserve zurück, doch fühlt man sich so als Hörer in der düsteren Soundkulisse von Dorian Hunter sofort heimisch. Auch die Hintergrundbeschallung klingt jederzeit real und glaubwürdig. Kommen wir zum Fazit: Bucht man die beiden erwähnten Sprecher unter persönlichem Geschmack, entpuppt sich „Amsterdam“ als ein grandioser Hörspiel Genre Mix. Sprüche und Dialoge, die den Hörer zu dümmlichen Grinsen verführen und eine rasante aberwitzige Handlung überzeugen auf ganzer Linie. Dorian Hunter ist völlig zu Recht Deutschlands Hörspiel Grusel Serie No. 1. Der hier verwendete Sarkasmus und der triefend schwarze Humor sind in diesem Medium nach wie vor einzigartig. 8,5 von 10