MINDNAPPING - 15 - Einsamer Anruf

VÖ: 28.02.14
(Highscore Music)

Homepage:
www.audionarchie.de

Klapptext:

"Haben Sie Skrupel, Melanie? Dann sollten Sie sich überlegen, ob Sie nicht besser belegte
Brötchen beim Stadtbäcker verkaufen sollten."
"Ich kenne keine Skrupel, Viola. Ich dachte ja nur, dass es vielleicht besser wäre, wenn wir-"
"Wir arbeiten hier nicht im Kindergarten! Obwohl sich in unserer Kartei auch Liebhaber von
Windeln und Schnullern herumtollen. Aber zu Demonstrationszwecken ist dieser 'Gummi-Teddy' ein ideales Paradebeispiel menschlicher Abgründe und eine Vorschau auf das, was Sie hier erwartet. Erwarten kann..."

Sprecher:

Viola Mex: Gabi Libbach
Melanie Solweik, Studentin: Anja Topf
Friedhelm: Michael von Rospatt
Mann: Rüdiger Schulzki
Frau: Luise Lunow
Roland: Robert Missler
Claudia: Alexandra Doerk
Niko: Martin Sabel
Ursula: Philine Peters-Arnolds
Ronny: Oliver Böttcher
Ansage: Katharina von Keller

Kritik:

„Einsamer Anruf“, eine Mindnapping Folge die bei mir erst einmal sacken musste. Das Ganze nicht aus inhaltlicher Sicht, sondern durch den Einsatz der hier verwendeten Sprecher. Doch dazu später mehr. Kommen wir als erstes zum Autor dieser Folge. André Minninger. Dieser steht auch heute noch hoch im Kurs und stand Pate für diverse TKKG, Hanni und Nanni und 3 Fragezeichen Folgen. Was also macht ein Jugendautor um glaubhaft ins Erwachsenen-Metier zu wechseln? Richtig, er nutzt eben jenes Thema welches halt immer zieht. Sex. So „einsam“ ist eben jener Anruf nicht, um den es sich im Telefonsex Milieu dreht, doch kann man der Story einen soliden Unterhaltungswert bescheinigen. Allerdings merkt man immer wieder, dass André Minniger nicht zur Gänze in die düstere Thriller / Sexwelt eintaucht, wie man es vielleicht bei einem Erwachsenen-Hörspiel erwarten könnte. Denn wirklich perfide oder abgrundtief böse wird es eigentlich nie. Schlimm aber ist dieser Umstand nicht. Musikalisch intoniert man stimmungsvoll zum Thema passend, eine kleine Ode an die Jugendhörspiele der 80´er Jahre und mischt diese mit Einflüssen diverser früher Bumsfilmchen. Das Ergebnis klingt sowohl nett als auch passend. Die Soundeffekte dieser Folge beschränken sich zum größten Teil auf ein Minimum. Alltags-, Schritt- und Umgebungsgeräusche, welche jederzeit passen aber nicht allzu dominant in den Vordergrund treten. Alles rund bis hierher. Kommen wir nun zu meinem Hauptkritikpunkt. Den Sprechern. Da Stimmen immer ein persönlicher Geschmack sind, werde ich diese Folge ohne Wertung auslaufen lassen. Aber um es einmal auszusprechen, alle drei Hauptdarsteller waren mir persönlich ein Graus. Kommen wir zu Gabi Libbach, welche wohl als Wunschkandidatin von André Minniger geführt wurde. Eigentlich klingt mir die Gute während der kompletten Zeit aufgesetzt, künstlich und abgelesen. Sorry, solch eine teilweise fast überzeichnete Leistung mag in Jugendhörspielen alter Tage noch als solide gewertet werden, mich hat es zu keiner Zeit überzeugen können. Selbiges gilt für die Besetzung von Anja Topf, die stimmlich so gar nicht in die Rolle der Telefonsex Protagonistin passen mag. Irgendwie klingt die Stimme ständig leicht quätschig, und beschwört immer wieder das Bild eines Zeichentrickfigur in meinem Kopf herauf, zu der diese Stimme weitaus besser passen würde als zu einer Erotiktelefonistin. Was mich ebenfalls sehr gestört hat, ist die sehr aufgesetzte Art von Gabi Libbach, welche nie wirklich ein „Dialog“ zwischen den beiden Hauptprotagonistinnen in Gang kommen lässt. Man redet, aber es klingt nicht nach einem „Miteinander“. You know what I mean. Weil aller guten Dinge drei sind stört mich leider ebenfalls Michael von Rospatt als letzte und wichtige Hauptrolle. Freilich ein guter Schauspieler, doch mag mir auch seine Stimme, eigentlich der Dreh- und Angelpunkt dieser Folge, überhaupt nicht gefallen. Denn jene knarzige Stimme, die immer wieder auch einmal mehrere Oktaven wechseln kann, ist meiner bescheidenen Meinung nach nicht in der Lage, jene eigentlich bedrohlich gedachten und so wichtigen Nuancen von „Einsamer Anruf“ zu transportieren. Tja da wären wir nun am Ende dieser Rezi, die fairnesshalber ohne Bewertung endet. Ich denke „Einsamer Anruf“ wird das Lager der Hörspielfreunde in zwei Lager spalten. Jene, denen die Stimmen und deren nicht gänzlich überzeugende Leistungen egal sind und jene, die genau wie ich arge Probleme mit den hier gewählten Stimmen / Sprechern haben werden. „Einsamer Anruf“ ist ein unterhaltsames Hörspiel, das aber beim Thema Telefonsex doch sehr brav bleibt und lediglich mit seinem unerwarteten Ende überraschen kann. Aufgrund der absoluten Sprecher-Aversion kann ich leider auch keine wirkliche Spannung bescheinigen, die man ohne dieses Problem eventuell erleben könnte. Machart und Inhalt Top. Sprecher leider Flop.

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