PROFESSOR VAN DUSEN - Stimmen aus dem Jenseits
VÖ: bereits veröffentlicht
(Highscore Music)
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HIGHSCORE MUSIC
Klapptext:
Amadeus Heinrich, regierender Fürst von Schloß-Reitz-Wittgenstein, ist tot und der Kronprinz verschwindet auf geheimnisvolle Weise. Welche Rolle spielt Madame Cassandra, ein spiritistisches Medium, das über ein Grammophon den seligen Bismark aus dem Jenseits zitiert? Was weiß der komische Hofdichter Gabriel Schönthau? Nur einer hat den vollen Durchblick: Professor van Dusen. Er liest Spuren, er denkt und kombiniert – und enthüllt schließlich eine perfide Intrige in allerhöchsten kreisen.
Sprecher:
Prof. van Dusen – Friedrich W. Bauschulte
Hutchinson Hatch – Klaus Herm
Kriminaloberrat von Bliemchen – Otto Czarski
Gabriel Schöntau – Jürgen Thormann
Baronin von Ziegenhain – Maria Axt
Erbprinz Amadeus Heinrich – Hans Werner Bussinger
Graf Pálozi – Georg Müller-Karbach
Gendarm /Hotelwirt – Paul Paulschmidt
Kritik:
Nach längerer Pause geht es nun auch mit den Radioklassikern der 80´er von Professor van Dusen wieder weiter. Völlig zu Recht besinnt man sich dieser hochwertigen Radioproduktionen, die sich definitiv und jederzeit mit heutigen Krimiklassikern alter Machart messen können. Wie sagt Autor Michael Koser im gut 7 Minütige Interview (welches zum Schluss diverse Hintergründe erklärt) so treffend über „Stimmen aus dem Jenseits“? „Es ist sicherlich nicht die Beste Van Dusen Folge, aber eine sehr charmante, die Spass macht.“ Hier wäre auch meine Meinung schon fast stimmig abgedeckt. Die wenigen und wirklich guten Sprecher, die sich im Gros aus Schauspielern des damaligen Schiller Theater zusammensetzen, agieren sympathisch und glaubhaft, ja sprühen regelrecht um all Ihre Dialogsätze auf den Hörer abzufeuern. Schade fast, dass der übersichtliche Cast eigentlich schon von vornherein Täter und Ermittler klar trennt beziehungsweise in der übersichtlichen Sprecherliste vereint. Überraschungen erfährt man eigentlich nur in der Verteilung und der Anzahl der Schurken dieser Folge. Auch die Grundstimmung fängt man recht schön ein und bombt mit unzähligen, fröhlich wirkenden Marsch- und Kurmusikstücken die Stimmung nach oben. Die Ermittlungen sind smart, transportieren einen klar erkennbaren Sherlock Holmes Touch und finden wie üblich erst durch die abschließende, allumfassende Lösung des Falles Transparenz. Wie für ein Radiohörspiel früher Jahre üblich liegt das Hauptaugenmerk eher auf einer recht dominanten Musikuntermalung. Effekte stehen mit solidem Minimalismus deutlich im Hintergrund, erweisen sich aber, sobald sie auftreten, als atmosphärisch und gelungen.
Fazit: Ein Radioklassiker, der völlig zu Recht seinen Weg auf Makrolon gefunden hat. Nicht umsonst hat man bei vielen heuteigen Labeln die Denkmaschine Van Dusen neu entdeckt und interpretiert dessen Leistungen auch weiterhin mit frischen und pfiffigen Geschichten. 7 von 10