TONY BALLARD - 01 - Die Höllenbrut


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VÖ: 02.11.07
(Rough Trade)

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Empfohlen ab 16 Jahren

Klapptext:

Anthony Ballard der Hexenhenker knüpfte vor 300 Jahren sieben Hexen am Galgenbaum auf. Doch diese starben nicht, sondern kommen alle 100 Jahre zurück, um sich blutig zu rächen - bis in unsere Zeit.
Und immer ist ein Nachkomme des Hexenhenkers unter den Opfern.
In unserer Zeit soll es der Polizeibeamte "Tony Ballard" sein, der ihnen zum Opfer fallen soll und dieser glaubt nicht an die Schauergeschichten, die man sich von den Hexen erzählt, bis er ihnen begegnet.

Sprecher:
 Erzähler   Klaus-Dieter Klebsch 
 Tony Ballard  Torsten Sense
 Vicky Bonney  Dorette Hugo
 Prof. Davies  Klaus Nägelen
 Hexen  Kerstin Draeger
 Gabriele Wienand
 Miri Seibert
 Nadia Hooboty-Fard
 Gilda Mempel
 Katharina Nollau
 Anne Kirchberg
 Carter Rayser  Andreas von der Menden
 Vincent Walsh  Sascha Draeger
 Neal Justing  Udo Schenk
 Van Hall  Andre Schmidt
 Peter Young  Aart Veder
 Sergeant Goody  Joschi Hajek
 Ross Kane  Thomas Birker
 Vater  Eckart Dux
 Mutter  Gisela Trowe
 sowie  Claudio"Hank" Vorlauf
 Costa Meronianakis
 Marc Andre Pippinger


Kritik:

Endlich, der Romanheld meiner Kindheit erreicht neben Serien wie John Sinclair sein Hörspieldebüt. Dreamland Grusel, bekannt für seine Back to the Roots Hörspiele mit 80er Jahre Flair, wagt sich nun an die erste feste Serie mit Seriencharakter. Mit "Die Höllenbrut" erleben wir nun das erste Abenteuer von Inspektor Ballard und späteren Dämonenjäger, geschaffen von A.F. Morland, der mit seiner damaligen Romanserie den Grundstein für eine geniale Dark Fantasy Serie legte.

Kommen wir als erstes zur Story: Sieben Hexen, vor 300 Jahren von Anthony Ballard, dem Hexenhenker, am Galgenbaum erhängt, schwören furchtbare Rache und drohen mit ihrer Heimsuchung für Ballards Nachkommen. Alle 100 Jahre kehren diese nun zurück, um Rache am Dorf und den Nachfahren der Ballards zu üben. Die Warnungen Professor Davies, der sich ausgiebig mit der Geschichte der Hexen befasste und als Experte für die alten Geschichten gilt, kommen nicht zu früh, denn die Hexen sind bereits in Form von sieben riesigen Ratten zurückgekehrt. So locken sie Tony mit Hilfe von Neal Justing in eine Falle. Den Angriffen der Hexen schutzlos ausgeliefert, wacht Ballard erst in seinem Bett wieder auf. Der Köhler des Dorfes fand seinen Körper allein und einsam mitten im Moor. Dies war nur der erste Vorgeschmack, denn das Versprechen, Ballard langsam und qualvoll sterben zu lassen, scheint Gestalt anzunehmen. Immer mehr Berichte über tote Dorfbewohner und die Entführung Vicky Bonneys treiben Tony zu Professor Davies, um einen Ausweg zu suchen und in den Chroniken des Dorfes die Achilles-Ferse der Hexen zu entdecken. Diese existiert: Ein geheimes Layrinth unter dem Rathaus des Dorfes soll den Lebensstein der Weiber bergen, der ihnen ihre unheilvollen Käfte verleiht. Das Blut eines Menschen vermag den Stein zu löschen und den Weg zur Vernichtung der Hexen ebnen. Zusammen mit dem Professor macht Ballard sich auf, um den Stein zu finden. Doch nur Tony erreicht lebend den Stein. Hier kommt es zum Grande Finale, dem Kampf mit den Teufelsweibern und der Befreiung Vicky Bonneys.

Die Sprecher, recht gut gewählt, haben doch noch einige Anlaufschwierigkeiten, wie es scheint. Gerade Torsten Sense (alias Tony Ballard) ist gut besetzt, spricht aber stellenweise noch sehr steif und teilweise zu emotionslos. Auch die anderen, teils bekannten Sprecher scheinen wenig gefordert und könnten um Längen mehr, als sie hier bieten. Gerade der Beginn wurde soundtechnisch sehr atmosphärisch umgesetzt. Der restliche Soundtrack ist zwar nett und bietet pures 80er Jahre Feeling, ist mir persönlich aber zu bluesig-tüddelig und bietet nicht wirklich so etwas wie ein wirkliches Theme mit Wiedererkennung. Die Umsetzung ist, wie schon aus der Dreamland Grusel Serie bekannt, ebenfalls sehr 80er-like. Der Anfang ist etwas zäh, doch das Hörsppiel in keinster Weise zu lang. Einige regietechnische Kleinigkeiten sollten im Laufe der Serie noch ausgebessert werden. Allem voraus Dramatik und Spannungsaufbau sollten extrem berücksichtigt werden.
An und für sich ein gutes Hörspiel, wenn da nicht die Geräusch-FX wären, die ich als sehr großes Ärgernis empfinde. Klar ist: Hier verzichtet man sehr bewusst auf Geräusch-Overkills moderner Serien wie "Sinclair" oder "Faith" und was in gerade neuzeitigen Serien an Geräuschen etwas zu overacted klingt, kommt hier leider um Längen zu kurz. Die meisten FX kommen viel zu dünn, unpassend oder auch gar nicht daher. Deplatziert mag das richtige Wort sein, wenn Ratten nicht quieken, sondern eher piepen, wenn krachende Bäume klingen wie brechende Zahnstocher oder die Pistolenschüsse ploppen wie eine einschüssige Damen Luger. Vor allem hier wieder der Wink an die Regie. In einigen Szenen passen die FX perfekt und sind in größerer Zahl vorhanden, in einigen Szenen fehlen sie komplett. So etwas sollte nicht vorkommen und in Zukunft dringend nachgebessert werden. Ich habe großes Verständnis dafür, dass das Dreamland Credo "Wenig FX" auch weiterhin fortgeführt wird, dann aber bitte passend und mit entsprechendem Bumms. Gruselkabinett hat es bereits vorgemacht, wie man mit wenigen und stilistischen FX sehr atmospärische Hörspiele erschafft und ich denke, das ist auch bei Tony Ballard (wenn auch mit einiger Nachbesserung) möglich und machbar. Ein gelungener Start, der, wenn man von den FX einmal absieht, vielen Hörspielfreunden noch nette Stunden bereiten wird.