MONSTER 1983 - Staffel 1

VÖ: 13.01.17
(Lübbe Audio)

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LÜBBE AUDIO

Klapptext:

Oregon, Sommer 1983 – eine Serie mysteriöser Todesfälle rüttelt das kleine Küstenstädtchen Harmony Bay aus seinem friedlichen Schlaf. Und Sheriff Cody (David Nathan), den es nach dem Tod seiner Frau dorthin verschlagen hat, wird bereits kurz nach seiner Ankunft zur Pflicht gerufen, denn es geschehen merkwürdige Dinge: Ein Gefangenentransport zerschellt an einer Klippe – die beiden Fahrer liegen tot im Führerhaus, von dem Gefangenen fehlt jede Spur. Ein Mann, der vorgibt, von der Regierung zu sein, übernimmt den Fall. Gleichzeitig klopft ein mysteriöser Fremder an die Türen der Einwohner und verteilt Kugelschreiber. Und als Doc Schulz (Bernd Rumpf) zwei weitere Todesfälle untersucht, macht er eine schreckliche Entdeckung. Bald wird klar: Hinter der idyllischen Fassade der kleinen Stadt – lauert etwas Böses …

Kritik:

Ich bin so frei und fasse beide Boxen der Monster 1983 Reihe innerhalb einer Rezension zusammen. Sind die 10 Folgen doch zu eng miteinander verknüpft, als einzeln besprochen zu werden, denn schließlich ist Monster 1983 eine einzige lange Konzeptstory, die man zwingend am Stück hören sollte. Ivar Leon Menger, der bereits mit Darkside Park seine mystische Seite ausleben durfte, zieht hier mit Hilfe der beiden Co-Autoren Raymon Weber und Anette Strohmeyer alle Register, um eine durchweg ruhige Story zu kreieren, die es aber versteht, über jede Spielminute formidabel zu unterhalten. Stephen Kings Kleinstadtverständnis trifft auf Stand by Me. Dies gepaart mit mystischen Elementen, dunklen Geheimnissen und Küstenstadt-Idyll pur. Was mich bei Monster 1983 am meisten fasziniert hat, sind die wirklich großartigen Sprecher in ihren Rollen. Man taucht durch Charakterdesign und Gestaltung so tief in die Welt von Harmony Bay ein, dass man fast glauben könnte, jede der Personen real und persönlich zu kennen. Eine Kunst, ein Dialogbuch zu schreiben, in dem teilweise nur persönliche Gespräche stattfinden, man als Hörer aber fasziniert und gebannt an den Lippen der Mimen klebt. Ein Sheriff und seine Dämonen, ein aufsehenerregende Mordserie, ein krimineller Bürgermeister, viele Geheimnisse und ein großer Schuss Jugendfreundschaft bilden die Grundpfeiler von Monster 1983. Die Steigerung der Spannung geschieht sehr dynamisch, trotz allem bleibt es weitestgehend ruhig in Harmony Bay. Sieht man vom sehr interpretierungsintensiven Schluss einmal ab, gibt es nur wenig Kritik an den Inhalten und dem Nachtmahr, der hier wütet. Einen Punkt habe ich schlussendlich aber doch anzukreiden. Entweder war Ivar Leon Menger so sehr von seinen Stoff überzeugt, dass er fest an eine zweite Staffel glaubte (die nun bereits bei Audible veröffentlicht wurde) oder aber die Co-Autoren haben die Handlungsstränge des jeweils anderen zu sehr aus den Augen verloren. So bleiben am Ende doch einige Fragen diverser Nebenhandlungen offen und unbeantwortet. Ein No-Go für eine Serie, deren Fortführung noch nicht in trockenen Tüchern war. Immerhin kann man diesen Fauxpas nun mit Staffel 2 wieder gerade rücken. Faszinierend sind die vielen Anspielungen an das Jahr 1983. Banalste Dinge finden hier Einzug und Erwähnung, die einem immer wieder ein sinnierendes Lächeln in die Mundwinkel treiben. Nostalgie pur an jeder Ecke aus einer Zeit, in der viele der heutigen Hörspielfans groß geworden sind. Vor den Sprechern darf ich mich hier verbeugen. Allen voran dem fantastischen David Nathan, der den gebeutelt-verletzlichen Sheriff unfassbar gut interpretiert und Sheriff Cody echtes Leben einhaucht. Aber auch dessen Kollegen liefern hier wahre Glanztaten. Auch bei den Kindersprechern besetzt man in dieser Audible-Produktion einfach perfekt. Eine 10 von 10 für Sprecher und Regie. Ein Wort zum Ton: Harmony Bay an sich wurde liebevoll und bezaubernd kreiert. Lebhaft, stimmungsvoll und glaubwürdig. Die Tonspur ohne Bild vermag es, etliche der im Hörspiel gebotenen Orte zu atmosphärischem Leben zu erwecken. Auch der eher ruhige, teils verträumte Soundtrack dreht viel an der Stimmungsschraube dieses Hörspieles. Wirklich schade ist es bei dieser CD Version des Hörspiels, dass man das wirklich tolle Making Of gegen Ende der Audible Version einfach hat vom Tisch fallen lassen. Selten waren Interviews so interessant, informativ und alles - nur nicht trocken.

Fazit: Großes Kino für die Ohren. So ziemlich alle Lorbeeren und Lobeshymnen erhielt Monster 1983 völlig zu Recht. Göttliche Sprecher, eine kurzweilieg liebevolle Geschichte und ein Flair, das Seinesgleichen sucht. Würden am Ende nicht einige Fragen offen bleiben, würde es hier die Höchstwertung geben. So ist die unbeantwortete Lücke um den unergründlichen Bürgermeister und seine Machenschaften leider zu groß. Was wirklich schade ist. Ansonsten besitzt diese Zeitreise back to the 80´s definitiv keinen Makel und einen sehr verführerischen wie fairen Verkaufspreis für diese „Hardware“ Version. 9 von 10 Punkte und alle Daumen gedrückt, dass man sich bei Lübbe auch der zweiten Staffel annimmt.

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