OFFENBARUNG 23 - 24 - Ausgespäht und Ausgetrickst
VÖ: Released
(Lübbe Audio)
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Klapptext:
Kann das sein - eine Leuchtreklame irgendwo an einer Hauswand, die plötzlich mit einem "redet"? Dem Berliner Studenten Georg Brand passiert genau das. Und es scheint, dass der tote Hacker Tron über diese Werbetafel mit ihm in Kontakt zu treten versucht. Oder wer treibt da sein makabres Spiel - und nutzt dafür die Informationstechnologie einer ganzen Stadt?
Sprecher:
Georg Brand | David Nathan |
Nat Mickler | Helmut Krauss |
Ian G | Till Hagen |
Tatjana Junk | Marie Bierstedt |
Tron | Jaron Löwenberg |
Sprecherin | Ulrike Hübschmann |
UPS Bote | Rainer Fritsche |
Intro | Benjamin Völz Jaron Löwenberg |
Stimme der Wahrheit | Friedrich Schoenfelder |
Kritik:
Eine Geschichte, die eher von ihrer Handlung lebt statt mit trockenen Informationen zu langweilen oder zu erschlagen. Die Inhalte sind nichts Neues - biometrische Personenüberwachung, der gläserne Bürger und die scheinbar endlosen Möglichkeiten des elektronischen Ausspähens in der digitalen Welt, in der nichts ist wie es zu sein scheint, sind dieses Mal die Hauptinhalte dieser Folge. Alles schon gehört, doch werden einem hier wieder einmal die Augen oder besser die Ohren geöffnet. Was bleibt, ist wie immer Ernüchterung über die Welt, in der Datenschutz nur ein subtiles Wort zu sein scheint. Sich endlich einmal wieder in einer Handlung zu vertiefen statt mit schnöder Theorie zu ermüden, ist erfrischend. Ein wenig mehr Information hätte es zwar doch sein dürfen, aber man befindet sich auf dem richtigen Weg zur richtigen Mischung. Da Totgesagte bekanntlich länger leben, kehrt auch erwartungsgemäß der ein oder andere alte Bekannte zu uns zurück und macht unserem Georg alias T-Rex das Leben schwer. Schade nur, dass Ur-Tron Benjamin Völz sich aus dem Sprechergeschäft zurückgezogen hat und in dieser sehr dominanten Tron-Folge (wie bereits in den beiden vorangegangenen) durch Jaron Löwenberg ersetzt werden musste. Dieser macht seine Sache zwar gut und müht sich redlich, verfügt sogar über ein ähnliches Tembre, klingt aber doch für Stammhörer eher befremdlich. Eine Umgewöhnung, die wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Nichts desto trotz agieren alle Sprecher gewohnt hochwertig. Das ambientige, technolastige Grundthema hat sich zwar nun seit über 20 Folgen durchgesetzt und gehört somit irgendwie zu Offenbarung 23, könnte aber doch langsam einmal eine Generalüberholung vertragen. Zugleich präsentieren sich nahezu ALLE Folgen von den Grundstimmungen und den vorherrschenden Geräuschen. Ein differenziertes Sounddesign und die ein oder andere frische Melodie würde hier schon Wunder wirken. Was dies angeht, tritt man wirklich auf der Stelle. Klar, Offenbarung 23 will in erster Linie Wissen vermitteln, hier sollte aber nie vergessen werden, dass es auch der Unterhaltung dient. Und genau diese sollte man genauso breit gefächert präsentieren wie die Themen, die man anschneidet. Man sollte jeder Folge ein quasi maßgeschneidertes eigenes, hoch atmosphärisches Gesicht verpassen. Aber dies nur am Rande, weil mich die eintönige Gleichförmigkeit der Folgen in letzter Zeit ein wenig stört. Ansonsten kann ich nur sagen, dass „Ausgespäht und Ausgetrickst“ mich gut unterhalten hat und ich hoffe, dass gerade die Storyführung in Zukunft weiter im Auge behalten wird.