MIDNIGHT TALES - 09 - Jenseits 2.0

VÖ: 10.04.20
(Contendo Media)

Homepage:
CONTENDO MEDIA

Klapptext:

CryoEvolution, eine Firma, deren Forschung sich dem Leben nach dem Tod widmet. Als Vivien Westhaven, die leitende Wissenschaftlerin, stirbt, ist ihr letzter Wille, dass ihr Bewusstsein in den Hive-Computer transferiert wird. Dies soll zugleich der letzte Beweis virtuellen Lebens werden. Willkommen im Jenseits 2.0.


Sprecher:

Vivien Westhaven -Victoria Sturm
Thomas Westhaven -Martin Gruber
Marc Deblenikov -Matthias Keller
Hive-Computer -Annette Gunkel
Rezeptionist -Benedikt Weber
Taxifahrer -Martin Sabel
Werbestimme -Erik Albrodt
Host -Peter Flechtner
Credits–Alex Bolte

Kritik:

Nicht nur der Titel sondern auch die dazugehörende Story sind pfiffig und tiefgründig und passen mit dem Thema dieser Midnight Tales wieder perfekt in das chamäleonartige Konzept der Reihe, die auch mit dieser Folge Grenzen sprengt. Dabei ist es weniger so, dass diese Folge echte Spannungsbögen bilden kann, durch größtmögliche Abwechslung oder viele Darsteller und Schauplätze auffallen könnte. Die Stärken liegen hier in einer simplen aber stimmigen Story, die mit nur wenigen Hauptsprechern auskommt. Das futuristische Wissenschafts- und Technik-Szenario nimmt sich dabei zudem mit 44 Minuten Spielzeit recht viel Zeit, um auf Charakterstudien und Urängste einzugehen. Angst und intelligenter Sachverstand halten sich hierbei in den sehr langen Monologen bzw. Zwiegesprächen die Waage. Doch worum geht es eigentlich in "Jenseits 2.0"? Geistige Backups von Verstorbenen, die zur Gänze ein Abbild des lebenden Vorbilds bilden und dabei zu völlig eigenem Denken fähig sind. CryoEvolution macht es möglich und so findet sich unsere verstorbene leitende Wissenschaftlerin Vivien Westhaven schlussendlich in ihrem Lebenswerk, dem Hive wieder und erlebt nun das, was schlussendlich für die Wissenschaft nur graue Theorie war. Hat man der Menschheit mit dieser Idee etwas Gutes getan und transferiert man ein lebendes Bewusstsein zur ewigen Verdammnis? Der Hörer wird es erfahren. Die Sprecher füllen ihre Rollen zur vollsten Zufriedenheit aus. Gespielt wird hier vor allem von Hauptprotagonistin Vivian ( alias Victoria Sturm) tiefgründig und glaubhaft. Die Effekte dieser Folge indes bleiben leider ein wenig auf der Strecke. Denn die virtuelle Welt des Hive und die wenigen außerhalb stattfindenden Bürogespräche bieten eben keinerlei Kulissen für vielfältige Soundcollagen. Ein wenig Elektronikgepiepe, ein wenig Hall im Hive und das war es auch zum Großteil mit einer Soundkulisse. Allerdings muss man auch sagen, dass sowohl die Geschichte als auch die Umsetzung nicht auf Geräuschhascherei aufgebaut wurden. Hier geht es um Inhalte und die damit verbundene Idee. Auch musikalisch bewegt man sich ruhig und hintergründig.
Fazit: Hat diese Folge einen Makel, dann ist es eigentlich nur der, dass die Folge durch die sehr langen Monologe ohne echtes Weiterkommen in der Story sich nicht unbedingt zum Mehrfachhören empfiehlt. Doch das ist sicherlich Geschmackssache. Sprecher, Umsetzung (egal wie minimalistisch sie auch sein mag) und sonstige Untermalung ist nämlich ausgesprochen gut gelungen. Die Story ist auch in dieser Geschichte etwas sehr besonderes, die zum Nachdenken anregen könnte. Lässt man sich auf den Minimalismus dieser Folge ein, bekommt man ein beklemmendes Zukunftsmärchen serviert, das in dieser Form im Hörspielsektor ebenfalls neu und einzigartig daherkommt. 7 von 10 Punkte

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.