GRUSELKABINETT - 35 - Das Schloss des weißen Lindwurms
VÖ: 09.03.09
(Titania Medien)
Homepage:
www.titania-medien.de
Klapptext:
England 1860: Der junge Australier Adam Salton folgt der Einladung seiner einzigen noch lebenden Verwandten auf den Landsitz Lesser Hill. Richard Salton hofft, dass sein Großneffe dort eines Tages sein Erbe antreten wird. Das Anwesen liegt in einer äußerst geschichtsträchtigen Gegend, der es nicht an exzentrischen Bewohnern mangelt. Eine von ihnen ist die faszinierende Lady Arabella March, die Herrin eines auf einer Halbinsel gelegenen Schlosses mit dunkler Vergangenheit…
Sprecher:
Adam Salton | Markus Pfeiffer |
Richard Salton | Hasso Zorn |
Sir Nathaniel de Salis | Joachim Pukaß |
Lady Arabella March | Katja Nottke |
Mimi Watford | Melanie Hinze |
Edgar Caswell | David Nathan |
Oolanga | Peter Reinhardt |
Junge Frau | Anja Stadlober |
Kritik:
Ein weiterer, wenn auch eher unbekannter Klassiker aus der Feder Bram Strokers, der eine erneute auditive Umsetzung erfährt. Bereits vor längerer Zeit von Lausch mit dem Titel „Die Schwarzen Sonne“ vertont und dort Beginn einer visionären Serie, besinnt man sich bei Titania eher auf die eigentlichen und ehrlichen Grundinhalte dieses Buches. Kein Wunder also, dass diese Version sehr differenziert und anders klingt. Liegt dies zum einen an der komplett anderen stimmlichen Ausrichtung dieses Hörspieles. Besann man sich bei Lausch auf eine düstere, schwere Thematik, fällt man bei Titania einer eher wildromantischen Stimmung anheim die vor allem durch die musikalische Untermalung erzeugt wird. Getragene Streicher und schwermütige, melancholische Klavierpassagen erzeugen gerade im ersten Drittel eine eher ländliche und sehr seicht vorgetragene Geschichte. Erst in den letzten 20 Minuten hält die von mir an Titania so geschätzte Dramatik Einzug und rechtfertigt die Vertonung unter dem Banner „Gruselkabinett“. Agieren die Sprecher ausnahmslos gut, werde ich gerade in dieser Folge das Gefühl nicht los, dass hier zum allerersten Mal die Besetzung den falschen Charakteren zugeordnet wurde. So gefällt mir David Nathan, den ich im Übrigen sehr schätze, in seiner Rolle irgendwie gar nicht. Auch Joachim Pukaß, in seiner Rolle ohne Fehl und Tadel, fehlt der raubeinige Charme des Alters. Nichts desto trotz stehen hier Dialogbuch und Skript wie eine Eins. Für mich eine der schwächeren Folgen, die wegen ihres sehr langen schleppenden Beginns zwar viel an romantischen Charme versprüht, die sonst so gewohnte Treppe zur Dramatik leider viel zu langsam besteigt und somit viel an Spannungsaufbau verloren gibt. Dennoch ist und bleibt “Das Schloss des weißen Lindwurms“ eine solide „Gruselkabinett“-Folge, bei der Fans von vorne bis hinten wissen, was sie haben.