REBECCA GABLE - Das Lächeln der Fortuna Hörspiel 1-3
VÖ: bereits veröffentlicht
(Lübbe Audio)
Homepage:
LÜBBE AUDIO
Klappentexte:
Teil1 – Die Flucht
England im 14. Jahrhundert: Nach dem Tod seines Vaters, des wegen Hochverrats angeklagten Earl of Waringham, hat der junge Robin alles verloren – auch den Anspruch auf sein Erbe. Und so ist er der Willkür der Obrigkeit ausgesetzt. Besonders Mortimer, der Sohn des neuen Earls, schikaniert Robin, wo er nur kann. Zwischen den beiden Jungen erwächst eine tödliche Feindschaft, die sie bis ins Erwachsenenalter begleiten wird. Aber Robin geht trotzdem seinen Weg, der ihn schließlich an den Hof von Edward III., zurück in die Welt von Adel und Ritterschaft, führt ...
Teil 2 – Die Wende
Nachdem Robin notgedrungen für König Edward in den Krieg gegen Frankreich und Spanien gezogen ist, treff en wir ihn wieder im Lager der Soldaten nach der Schlacht von Najera. Dort bringen sein Gerechtigkeitssinn und seine Ehrlichkeit den Schwarzen Prinzen gegen ihn auf – ein gefährlicher Feind. Nur mithilfe des Dukes of Lancaster, dem Bruder des Prinzen in dessen Dienst Robin getreten ist, kann er seinen Kopf aus der Schlinge ziehen und schließlich wieder nach England zurückkehren. Die Verbindung zu Lancaster wird weitreichende Folgen für Robin haben. Sein Weg ist weiterhin voller Gefahren, aber sein Schicksal scheint sich gewendet zu haben …
Teil 3 – Die Rückkehr
Robin steht abermals vor einem Neuanfang. Nachdem er trotz seiner Einwände zum Earl of Burton ernannt wurde, sucht er sich ein Gefolge zusammen und zieht zu seinem neuen Lehen. Die Freundschaft mit Henry of Lancaster wächst weiter und Robins Schicksal ist nun unanwendbar mit dem englischen Königshaus verbunden. Doch seine privilegierte Position setzt ihn auch immer wieder der Missgunst seiner Neider aus. Gleichzeitig zeichnet sich an der politischen Front ein Bauernaufstand ab, ausgelöst durch die Erhöhung der Steuern zur Finanzierung des Krieges. Robin ist gezwungen seinen Stand zu verteidigen. Dabei muss sich auch einem altvertrauten Feind stellen …
Kritik:
Nachdem sein Vater, der Earl of Waringham, wegen Verrats in Ungnade gefallen ist und sich das Leben nahm, kehrt der junge Robin, seines Titels und Standes beraubt, aus dem Kloster auf das Gut seines Vaters zurück, das nun einem anderen Edelmann als Lehen überlassen wurde. Er verdingt sich als Pferdeknecht und gewöhnt sich rasch an das einfache Leben. Schnell finden sich Freunde, aber auch Feinde, so wie der gleichaltrige Sohn des jetzigen Earls of Waringham, Mortimer. Rasch erarbeitet sich Robin den Respekt seiner Mitmenschen, unterstützt von seinem Mentor Conrad und seiner Schwester Agnes, die ebenfalls auf das Gut des Vaters zurückgekehrt ist. Seine besondere Begabung mit Pferden umzugehen beschert ihm Erfolg aber auch Gefahr. Der neue Earl of Waringham, ein Freund von Robins Vater, meint es gut mit ihm und lässt ihm in der Freizeit eine standesgemäße Erziehung angedeihen, was den Hass seines Sohnes Mortimer auf Robin weiter schürt. Trotz allen Glücks bleibt Robin rastlos, getrieben von dem Wunsch, seinen Vater zu rehabilitieren. So verlässt er Waringham und begibt sich auf eine lange Reise, gerät aufgrund eines dreisten Schwindels in die schillernde sowie gefährliche Welt des Hofes und des Adels. Das Schicksal verschlägt ihn nach Spanien und Frankreich in den Krieg für den König. Aber wie seinem Vater ist dieser auch ihm nicht wohlgesonnen und Robin muß um sein Leben fürchten. Als der Bruder des Königs, der Duke of Lancaster, für ihn eintritt und in seine Dienste nimmt, beginnt ein neuer Abschnitt im Leben des jungen Robin. Das Blatt wendet sich. Robin erhält ob seiner Verdienste ein Lehen und einen Adelstitel. Doch so richtig mag er sich zunächst nicht mit seiner neuen Rolle anfreunden. Über die Jahre entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zu Lancaster, ebenso zu dessen Sohn Henry. Robin heiratet, wird Vater und behauptet sich in der Welt der politischen Ränke. Unter dem neuen König kommt es zu Unruhen im Land. Robin gerät in den Bauernaufständen zwischen die Fronten und entkommt nur knapp dem Tod. Immer wieder kreuzen sich zudem die Wege mit seinem Todfeind Mortimer. Eben noch glücklich obenauf dreht sich das Rad der Fortuna weiter und stürzt den eben noch erfolgreichen Sieger ins Elend. Wird Robin sich behaupten und sein rechtmäßiges Erbe Waringham zurück erlangen?
Zunächst sei klargestellt: Es handelt sich bei dieser Buchadaption des ersten Waringham-Romans von Rebecca Gablé um eine Hörspielvertonung, nicht um ein gelesenes Hörbuch. War das Hörspiel bis vor kurzem noch exklusiv nur bei Audible erhältlich, hat nun Lübbe Audio diesen vertonten Schatz als CD-Dreiteiler im MP3-Format herausgegeben. Mit über stattlichen 42 Stunden ist dies ein echtes Epos, der den Hörer über längere Zeit, von gelegentlichen Längen abgesehen, exquisit unterhält. Zunächst ist der Einstieg in die Machart des Hörspiels für den Hörspiel-Fan ein wenig gewöhnungsbedürftig. Anders als andere Hörspielproduktionen wurde hier trotz des Dialoganteils eine starke Betonung auf den gelesenen Part gesetzt. Somit entfaltet sich die Handlung nicht ausschließlich in Form von Dialogen sondern wird auch über längere Strecken vom gelesenen Erzähler getragen, welcher tadellos und gewohnt angenehm in der Lesestimme von Hörbuch-Urgestein Wolfgang Bierstedt übernommen wird. Aber auch die Sprecherparts in den Hörspiel-Dialogen sind fast ausnahmslos gut besetzt, allen voran Roman Roth, der die Rolle des Robin spricht. Auch die Kinderrollen sind hervorragend besetzt, so zum Beispiel mit Claude Albert Heinrich als Robins Sohn Raymond. Lediglich mit der Interpretation des Mortimer durch Moritz Grove konnte ich mich nicht gänzlich anfreunden, der Mortimers Arroganz und Verächtlichkeit sehr betont in seinen Sprecherparts umsetzt, dabei aber ein wenig zu sehr über das Ziel hinausschießt. Das mag aber eine reine Geschmackssache sein und andere mögen es anders empfinden. Auch insgesamt ist die gesamte Hörspielumsetzung eher ruhig, getragen von nur wenigen aber gut inszenierten und akzentuierten Geräuschuntermalungen. Damit erschafft man ein harmonisches und dichtes Klangbild, ohne den Hörer mit reinem Soundoverkill zu überlasten. Die Musik ist ebenfalls stimmig und mittelalterlich und passt sich somit perfekt ins Gesamtbild ein. Zudem wird sie eher als Trenn-Element zwischen Szenen und Ortswechseln eingesetzt, was zunächst recht gelungen überleitet, später aber zugegeben bei häufigen Wechseln ein wenig stört bzw. zuweilen den Fluss aus dem Geschehen nimmt.
Fazit: Hervorragende Hörspielumsetzung des großartigen Auftaktromans aus der Waringham-Reihe von Rebecca Gablé. Großartige Sprecher und der einzigartige Wolfgang Bierstedt als Erzähler lassen wenig Raum zur Kritik. Absolute Empfehlung!
8,5 von 10