GOLDAGENGARDEN - 09

Der schwedische Millionär und Kunstsammler Peer Johannesson geht bei einem Kanuausflug auf dem Skatelövfjorden über Bord. Wahrscheinlich ein Herzinfarkt. Aber die Leiche wird nicht gefunden. Johannessons Anwalt handelt ungewöhnlich schnell und lädt noch am Tag des Unfalls - ohne Wissen der Witwe - vier Männer nach Växjö zur Testamentseröffnung ein.
Als drei dieser "Erben" tags darauf eintreffen, ist der Anwalt tot und das Testament unauffindbar. Die Komissare Hanna Friedlund und Nils Edmundson nehmen die Ermittlungen auf…



Kritik:

Da ist sie nun, die letzte Folge dieses Kunstraubthrillers, der ein wenig anders endet als man es sich vorgestellt hätte. Wer darauf hofft, ein Schlag auf Schlag Finale mit rasanten Szenenwechseln zu erleben, wird hier nämlich ein wenig enttäuscht werden. Relativ schnell findet die eigentliche Handlung zu Beginn ihr Ende. Was nun folgt, ist die mittlerweile doch recht verzwickte Auflösung des Falles, der zum jetztigen Zeitpunkt einiges an Tiefe, vor allem aber Unmengen an Informationen enthält. Man muss schon konzentriert lauschen, um auch die kleinen aber feinen Zusammenhänge, zum Verständnis des großen Ganzen zu verstehen. Produktionstechnisch bleibt natürlich alles beim alten. Klasse Sprecher, die vor allen in den cleveren Dialogen untereinander auftrumpfen, treibend und teilweise düstere Percussion Beschallung, die auch nach 9 Teilen ihre Faszination nicht verloren hat, sowie schön gepegelte räumliche Klangkulissen, die immer nach dem Motto: „Weniger ist mehr“ glaubhaft zu unterhalten wissen. Bleibt schlussendlich das Fazit dieses 9 teiligen Thrillers. Die Inhalte liegen hier klar auf einer sehr durchdachten und breitgefächerten Grundstory, statt auf einer Aneinanderreihung von Actionszenen. So flechtet man die Inhalte aus Wahrheit und Fiktion des Kunstgenres zu einer stimmigen Story zusammen, die bis auf kurze und zu lange Dialogszenen jederzeit zu unterhalten weiß. Der etwas andere Schweden Krimi halt, der sich recht erfreulich von anderen Produkten in diesem Genre durch seine Inhalte abhebt. Kleine Kritikpunkte dürfte das minutenlange Herunterrasseln der beteiligten Sprecher, am Ende einer jeden Folge sein. Eine Tatsache, die man sich sparen hätte können, zumal diese Aufzählung klar von der Spielzeit des Produktes abgeht. Auffällig auch, daß die Spielzeit mit jeder 3. Folge um 5 Minuten nach unten sinkt. Aus 50 Minuten zu Beginn, werden am Ende nur noch knappe 40 Minuten (zieht man die Aufzählung der Namen jeweils von der Spielzeit ab). So kommt man auf 450 Minuten Gesamtspielzeit,die zum Hauptkritikpunkt führen. Dem Preis von Goldagengarden! Vergleicht man nämlich die Spielzeit mit diversen, in einer Box zusammen gefassten Konkurenzhörspielen, wie z.B. Kai Meyers Wellenläufern, oder Ken Follets Säulen der Erde, die über ähnliche oder längere Spielzeiten verfügen und nur knapp die Hälfte kosten, ist die Preisspanne hier deutlich zu hoch angesetzt. Beschwichtigend muss aber erwähnt werden, dass ein kleines Label wie Zaubermond Audio, beim Preis mit den großen Labeln in einer anderen Liga spielen dürfte und hier de facto nicht mithalten kann. Sei es drum, denn Goldagengarden ist ein gutes unterhaltsames Hörspiel geworden, welches mit Finesse und vielen sachlichen Fakten absolut zu unterhalten weiß. Toll und vor allem schön anders produziert führt in diesem wenig genutzten Hörspielgenre also kein Weg an Marco Göllners Goldagengarden vorbei.