GRUSELKABINETT - 48 - Die Squaw
VÖ: 12.11.10
(Lübbe Audio)
Homepage:
www.titania-medien.de
Klapptext:
Frankfurt am Main um 1883
Amelia und George Price, ein junges Paar in den Flitterwochen, macht während seiner Reise durch das romantische Deutschland die Bekanntschaft von Elias P. Hutcheson, einem verwegenen Abenteurer aus Nebraska. Die Drei planen eine gemeinsame Besichtigung der Burg zu Nürnberg, in der die berühmte „Eiserne Jungfrau“, eines der grauenvollsten Folterwerkzeuge, das die Menschheit je ersonnen hat, ausgestellt wird…
Sprecher:
George Price | Viktor Neumann |
Amelia Price | Reinhilt Schneider |
Elias P. Hutcheson | Frank Gustavus |
Museums-Faktotum | Axel Lutter |
Squaw | Bettina Weiß |
Schächter | Boris Tessmann |
Kritik:
Tja, was hat man sich mit der Wahl dieser Story bei Titania wohl gedacht? Von der minutenlangen Folterszene zu Beginn einmal abgesehen, erwartet den Hörer danach ein schier ewiges, wahrloses und müdes Geplänkel in Form von Dialogen und wahrlich in die Länge gezogenen Schilderungen. Bis zu diesem Punkt handelt es sich um ein 3-Personen-Stück, in dem Hörspielurgestein Reinhilt Schneider, Viktor Neumann und Frank Gustavus sich die Bälle zuspielen oder sich in eher belanglosen Dialogen verlieren, kann hier lediglich durch die Qualität der Sprecher, nicht aber durch die Inhalte der Geschichte bestechen. Erst mit Betreten des Folterkellers der Nürnberger Burg und dem Hinzukommen von Axel Lutter, der in der Rolle des Faktotums, einen leicht debilen wie irren Part spielt, wird die Atmosphäre merklich dichter und dunkler. Doch leider ist bereits hier das Ende mehr als vorhersehbar und mit seiner Moral von der Geschicht, wohl der einzige Grund für diese Mär mit grausigem Ausgang. Dünn aber sehr wirkunsvoll instrumentiert, sind es vordergründig unheilvolle Trommeln und düstere Keyboards, die der Squaw einen beklemmenden Anstrich verleihen. An der FX Front liefert man die bereits Titania vertrauten, minimalen aber doch sehr atmosphärischen Geräusche, die als schöne Stilmittel die Story unterlegen. Nach einigen wirklich starken und absolut empfehlenswerten Gruselkabinett Folgen, erfolgt mit der Squaw leider ein Rückschritt, der in der Wahl der Geschichte zu sehen ist.