DIE LETZTEN HELDEN - 07 - Das Todgeweihte Kind

Verfasst von Martin Bothmann am 04. Januar 2011.

VÖ: 18.12.10
(Holysoft)

Homepage:
www.dieletztenhelden.com

Klapptext:

In einer folgenschweren Nacht wird ein kleiner Junge vom Schicksal dazu auserkoren, die Welt in den Untergang zu führen. Doch das lebenslustige Waisenkind Adran denkt überhaupt nicht daran, einem vorbestimmten Schicksal zu folgen. Gemeinsam mit seinen Freunden Artur, Maria und Michael gaunert er sich liebenswert durchs Leben, bis ihn aber das Schicksal eines Tages doch noch einholt. Graf Guildenstern, das Oberhaupt der Guildensternbank, verfolgt ganz eigene, finstere Pläne vor dem Hintergrund des drohenden Weltuntergangs. Er ist auf der Suche nach Adran, denn er weiss um dessen Schicksal und will ihn für seine eigenen Zwecke missbrauchen. Doch der Junge hat noch andere, mächtige Freunde, die ihm unerkannt im Hintergrund zur Seite stehen. Gemeinsam mit dem Wanderer und dem magischen Folianten Store nimmt Adran den Kampf gegen die Mächte auf, die die Welt in den Abgrund stürzen wollen...

Sprecher:

Kritik:

Wahrhaft bombastisch, in Form des fetten 6-stündigen Beginns des zweiten Aktes  der „Letzten Helden“,  schließt Holysoft ein sehr erfolgreiches Jahr für sich ab. Sehr schön verpackt auf jeweils  drei  2-CD-Jewel-Cases, in schmuckem Pappschruber erwartet den Helden –Freund nicht nur neues wundervoll illustriertes Material, sondern auch eine Menge an frischen Hintergrundinformationen. Da hier noch dazu mit einer Spielzeit von knapp 360 Minuten zudem der Preis von unter 20€ absolut in Ordnung geht, sprechen die momentanen Abverkäufe wohl einfach nur für sich. Meinen Hauptkritikpunkt an „Das Todgeweihte Kind“  stelle ich an dieser Stelle einmal an den Beginn der Rezension. Die Sprecherliste ist mit unglaublichen 81 Sprechern nicht nur randvoll, sondern auch mit allem was Rang und Namen hat besetzt. So kommen sogar Urgesteine der deutschen Fernsehunterhaltung wie Dieter Hallervorden zum Einsatz und strahlen mit tollen Leistungen. Was mich hingegen nicht überzeugt, sind immer wieder wenige, aber doch mittelprächtige Leihensprecher, die in kurzen Nebenrollen auftreten, um das Budget nicht gänzlich aus dem Ruder laufen zu lassen. Keine Frage, ich habe Verständnis für Kosteneffizienz. Wenn diese allerding durch Bären – oder Freundschaftsdienste an Label – oder Szenekollegen, sowie einfach schlechten Sprechern zu Lasten der glaubwürdigen Atmosphäre eines ansonsten perfekt und zauberhaft gemachten Hörspieles fallen, fängt der eisern nach oben gestreckte Daumen an leicht zu wackeln. Doppelbesetzungen wären hier eine Lösung, die zumal bei einer solchen Länge und den wenigen Sätzen kaum auffallen würden. Doch genug der Kritik, denn man muss mit Fug und Recht davon sprechen, dass man hier mit „Das Todgeweihte Kind“ ein stellenweise bezauberndes Werk geschaffen hat. Musikalisch, atmosphärisch, dramatisch perfekt, auf jede Szene abgestimmt erwarten den Hörer alte und neue Helden-Stücke, welche die formidable Geschichte untermalen. Selbes gilt für die dichte, perfekt inszenierte Geräuschkulisse dieser Folge. Voluminös, perfekt gepegelt und rund im Abgang ;). Kommen wir zur Aufteilung des Hörspieles. Sicherlich hätte man die ein oder andere Szene ein wenig kürzen können. Sicherlich interessieren sich nicht alle Hörer für die verträumten, musikalischen 3 Bonustracks am Ende der 6. CD. Und auch die über 15 minütige, gelesene Gute Nacht Geschichte, des kleinen Feuerelementars,( verbirgt sich als Hidden Track auf der 1. CD)die im späteren Verlauf des Hörspieles Erwähnung findet, wird Freunde und Verweigerer finden, doch gerade diese Vielfalt ist es, die den letzten Helden soviel Raum und Glaubwürdigkeit verschafft. Eine glaubwürdige Welt zu erschaffen, wie es einst Tolkien tat. Bis in die winzigste Kleinigkeit ausgearbeitet und geschliffen, damit eine Geschichte nicht nur eine Geschichte ist, sondern fast eine reale Zuflucht wird. So startet die Story mit CD 2 eigentlich erst richtig, wundervoll und ein wenig kindlicher als die letzten 6 Folgen. Allerdings vermag man es auch hier den Hörer mit spritzigen Dialogen und gerade anfangs süßer Story unglaublich gut zu unterhalten. Fazit: Man bleibt sich treu. Bietet eine weitere völlig neue Art Fantasy, in die der Hörer eintaucht und sich lange Zeit treiben lässt. Epochales Werk das jeden Cent wert ist.