FREUD - 01 - Das Zweite Gesicht
VÖ: 28.01.11
(Stil)
Homepage:
www.stil.name
Klapptext:
Ein mysteriöser Mordfall treibt den Gendarmen Karl Gruber erstmalig dazu, den Psychoanalytiker Sigmund Freud aufzusuchen. Die Tochter des Leiters des Wiener Burgtheaters wurde ermordet und die Umstände ihres Todes sind grausig: Die Leiche ist blutleer. Der Ermittler Gruber hegt einen Verdacht: In Wien treibt ein Vampir sein Unwesen. Sigmund Freud ist mehr als herausgefordert, dem Aberglauben ein Ende zu setzen und den wahren Täter zu überführen…
Sprecher:
Sigmund Freud | Hans-Peter Hallwachs |
Anna Freud | Felicitas Woll |
Karl Gruber | Andreas Fröhlich |
Theaterleiter Anton Presslauer | Rolf Zacher |
Schauspieler Heinz Peschl | Sascha Rothermund |
Tochter Marianne Presslauer | Julia Stoepel |
Patient Sergius Pankejeff | Carsten Wilhelm |
Techniker Felbermayr | Gerald Schaale |
Vampir-Lakai | Klaus-Peter Grap |
Martha | Kerstin-Sanders Dornseif |
Über-Ich | Nicolas Artajo |
Es | Cathleen Gawlich |
Kritik:
Es gibt kaum ein Label, dem man seine dunkel-tiefgründige Art der Hörspielunterhaltung sofort, nur anhand des Gehörten auf den Kopf zusagen kann. So eben wie bei Stil, die bereits mit diversen Kai Meyer Vertonungen, unter anderen der großartigen Alchimistin , oder dem leider eingestellten Edgar Allen Poe, Pionierarbeit auf dem Sektor der düsteren, poetischen Unterhaltung geleistet haben. Was also liegt näher, nun vom einstigen Auftragsproduzent Lübbe losgelöst, als eine ähnlich geartete neue Serie zu starten und einfach zu machen, was man am besten kann. Um nicht einen x -beliebigen , konturlosen Hauptdarsteller zu wählen, hat man einen Mann mit Hintergrund, den Vater der Psychoanalyse Dr. Sigmund Freud gewählt. Dieser wird hier und zukünftig im Gespann mit seiner Tochter in polizeilich schwierige Fälle einbezogen und steht sowohl als Berater als auch Beobachter zur Verfügung. Denn Lehrobjekte gibt es für den Mann, der niemals auslernt, derer viele. Wie von Stil nicht anders zu erwarten, ist die Atmosphäre die auf diesem Kriminalfall Hörspiel liegt drückend, melancholisch. Mal zäh wie Honig, um dann wieder in kurzen eruptiven Ausbrüchen zu explodieren, die sich vor allem musikalisch sehr ausgeprägt präsentieren. Man spielt und lebt Emotionen auf gehobenem Niveau. Und gerade was das Spiel angeht, so wurde Freud sehr exquisit besetzt. Nicht Synchron sonder echte Schauspieler lautet das Credo von Stil. So setzt sich das schick gewählte Freud Dreier Gespann aus Hans Peter Hallwachs, Andreas Fröhlich und Felicitas Woll aus Top Mimen zusammen und auch weitere Rollen lassen keinerlei Wünsche offen und vermitteln großen Realismus innerhalb der Charaktere. Die FX untermalen die Freudsche Welt dezent, aber stimmig. Setzen sich dabei aber meist aus Umgebungsgeräuschen zusammen und lassen schmückendes Beiwerk meist außen vor. Musikalisch schöpft bei Stil und dem bewährten Team Christian Hagitte und das Berliner Filmorchester natürlich ein weiteres mal aus den vollen. Der Soundtrack würde, nebenbei erwähnt übrigens extra für die Serie eingespielt und produziert. Emotionsgeladenen und zeitlich zum Hörspiel passende Themen, die ein sehr schönes Flair erzeugen. Den Abschluss macht eine fast neunminütige „echte“ Psychoanalyse als Bonustrack, die die storytechnischen Hintergründe zu dieser Folge analysiert.
Fazit: Eine interessantes Hörspiel, das einen gelungene Spagat zwischen Krimi und Psychologieunterricht wagt, atmosphärisch toll gediegen ist und von seinen guten Sprechern lebt.