SONDERBERG & CO. - 04 - und der malaiische Dolch
VÖ: 02.09.11
(Zaubermond Audio)
Homepage:
www.sonderbergundco.de
Klapptext:
Düsseldorf, 1889. Der alte Bäckermeister Prehl wird tot in seinem Ofen aufgefunden! Zeitgleich wird Dr. Sonderbergs Neffe Gregor Opfer einer üblen Lebensmittelvergiftung. Hängen die Vorfälle zusammen? Stecken am Ende gar die obdachlosen Kinder dahinter, die im Auftrag eines rätselhaften „Kapitäns“ Schutzgeld von den Prehls erpresst haben? Dr. Sonderberg und seine resolute Assistentin Minnie Cogner nehmen die Ermittlungen auf…
Sprecher:
Dr. Friedrich Sonderberg | Jan-Gregor Kemp |
Minnie Cogner | Regina Lemnitz |
Gregor | Andreas Fröhlich |
Käpt´n Connix | Matthias Habisch |
Inspektor van den Beek | Andreas Mannkopff |
Wilhelm | Flemming Stein |
Karl | Marius Clarén |
Luise Prehl | Luise Lunow |
Elsa Schmidt | Celine Fontanges |
Max | Maximilian Artajo |
Bettler | Peter Schiff |
Philipp | Martin Kessler |
Wirt | Jochen Schröder |
Gast Theo | Tilo Schmitz |
Frau auf der Strasse | Eva Michaelis |
Kritik:
Das rheinische Detektivduo ist aus der Sommerpause zurück. Mit „ und der malaiische Dolch“ geht es der Schurkenwelt erneut amüsant inszeniert an den Kragen. Manch einer mag sich fragen, worin bei Sonderberg & Co. denn der Unterschied zu ähnlich gearteten Krimi -Serien, wie zum Beispiel von MARITIM liegt. Geht man doch auch bei ZAUBERMOND innerhalb der Fälle eher mit Ruhe und Beschaulichkeit zu Werke, statt mit Rasanz und maßloser Action um Käuferschaft zu buhlen. Der größte Reiz an Sonderberg & Co. liegt nach wie vor in den sehr liebevoll ausgearbeiteten Hauptcharakteren und den Geschichten, die ein wenig vom sonstigen Schema F abschweifen. Verschmitzte, perfekt gecastete Rollen und clevere Dialoge sorgen auch bei diesem 4. (wenn auch sehr vorhersehbaren) Fall für durchweg hohen Unterhaltungswert mit Flair. Zwar habe ich immer noch meine Probleme mit Jan-Gregor Kemp, dem ich den behäbig, dicklichen Detektiv aufgrund seiner Stimmlage irgendwie nicht abnehmen mag. Blende ich aber in Gedanken die virtuell erschaffene Figur mir all ihren körperlichen Beschaffenheiten aus, kann ich mit Kemp wesentlich besser leben. Zumal der Gute eine sympathische, wenn auch rollentechnisch leicht distanzierte Art des Sprechens an den Tag legt. Als echte Bank präsentieren sich die weiteren Hauptrollen. Regina Lemnitz, Andreas Fröhlich (der selbst mampfend oder verstört noch eine perfekte Darbietung hinlegt) und schlussendlich der großartige Andreas Mannkopff ( in der Rolle des kauzig, überforderten Inspektor van den Beek). Auch der restliche Cast klingt stimmlich wunderbar frisch, unverbraucht und glaubhaft. Musikalisch beschwingt, heiter und außerdem sehr stimmungsvoll unterlegt ist das restliche Sounddesign auch hier dezent und lebensecht zu nennen. Hintergründig untermauert man viele Szenen mit Lebendigkeit, wirkt dabei aber niemals aufdringlich oder überladen. Das Feld gehört klar den Sprechern und der Geschichte von der Sonderberg & Co. de facto leben. ZAUBERMOND schafft es auch mit „der malaiische Dolch“ einen altdeutschen Krimi zu produzieren, dem eine gewaltige Prise Charme anhängt. Eine weitere Miniepisode hebt die Gesamtspielzeit dieser Doppel CD auf gefällige 92 Minuten. Einziger Kritikpunkt ,über den die Serie hoffentlich nicht irgendwann stolpern wird: der im Gegensatz zur Konkurrenz recht hohe Preis ! Sonderbergs Notizen können ja noch so nett sein, teile man die Tracks anders auf, würde die Hauptepisode auch auf 1 CD passen. In der Theorie füllt also nur das 18 minütige Bonushörspiel die 2. CD. Rechtfertigt dies aber einen Preis dieser Höhe? Möge der Kunde entscheiden. Ich drücke Zaubermond in jedem Fall die Daumen und gönne es ihnen von Herzen, denn hier hört man erneut „alte“ Krimikost die frisch entstaubt und sehr heiter daher kommt.
Fazit: Auch mit Teil 4 kann man wenig bis gar nichts falsch machen. Best aufgelegte Sprecher, nette Story und schick angelegte Dialoge überzeugen. Die Charm-Offensive des sympatischen Gespanns funktioniert auch hier.