GRUSELKABINETT - 58 - Pickmans Modell
VÖ: 11.11.11
(Lübbe Audio)
Homepage:
www.titania-medien.de
Klapptext:
Die Gemälde von Richard Upton Pickman schockieren die Bostoner Kunstwelt. Es sind Darstellungen abscheulicher Wesen in nicht minder grauenerregenden Situationen. Henry Thurber ist mit der Einzige im eher konservativen Kunstverein, der nicht von den Bildern abgestoßen, sondern im Gegenteil sehr fasziniert davon ist...
Sprecher:
Henry Thurber | Dietmar Wunder |
Eliot Granger | Stefan Kaminski |
Richard Upton Pickmann | Sascha Rothermund |
Dr. Andrew D. Reid | Matti Klemm |
Schaffner | Hans Teuscher |
Taxifahrer | Friedrich Georg Beckhaus |
Kritik:
Als ich die Kurzgeschichte von H.P. Lovecraft vor vielen Jahren das erste mal las, wurde ich das erste mal vom Großmeister der Phantastik gefesselt. Kaum einer vermag es solche Stimmungen zu schüren und mit den Urängsten des Menschen zu spielen. Höchste Zeit also, dass diese Geschichte würdigen Einzug ins Gruselkabinett hält. Da hier mit Dietmar Wunder und Sascha Rothermund auch noch zwei meiner absoluten Lieblingssprecher mit an Bord geholt wurden, geht hier Sprechertechnisch definitiv rein gar nichts daneben. Zwar agieren die sehr wenigen Nebensprecher ebenfalls tadllelos, doch getragen wird diese Story ganz klar vom großartigen Dietmar Wunder, der mit Präsentation immer weiter das erlebte Grauen schildert und den Hörer damit immer stärker in seinen Bann zieht. Aber auch Sascha Rothermund als narzistisches Malergenie hätte kaum besser besetzt werden können. Zwar zeigt sich der Beginn ein wenig schleppend , doch spätestens mit dem Beginn der klaustrophobischen, düsteren Umschreibungen, mit denen die „bildgewaltige“ Story geschildert wird, schafft man es, den Zuhörer vollends zu packen. Den ein oder anderen mag es stören, dass eben vieles NUR aus Schilderungen besteht, doch gerade das macht am Ende jene beklemmende grandiose Atmosphäre dieser Folge aus. Von den FX Titania-like mit stimmigen Minimalismus gesegnet, ist es hier vor allem der düstere, moll-lastige Soundtrack auf dem das Hauptaugenmerk als Stilmittel liegt. Feeling pur und dichte Stimmung, die am Ende in einem epochalen Soundscore gipfelt. Danach nur noch Stille und Durchatmen. Fakt ist, man hat es geschafft, die Geschichte mit dem selben morbiden wie unheilvollen Flair in auditive Form zu transportieren, hat Stimmungen erschaffen, die im Gruselkabinett schon lange nicht mehr so dunkel und so greifbar waren.
Fazit: Atmosphäre pur und Sprecher, die brillieren. Eine Story, die mehr als nur verdient in den Reihen des Gruselkabinett steht. Klasse Hörspiel, dessen Art man zwar mögen muss, man dafür aber mit perfekter Stimmung belohnt wird.