JOHN SINCLAIR CLASSICS - 10 - Die Insel der Skelette
VÖ: 17.02.12
(Lübbe Audio)
Homepage:
www. sinclair-hoerspiele.de
Klapptext:
Angst und Schrecken gehen um auf der kleinen Insel St. Kilda: Knochenfinger krallen sich in die Reling des Fischerbootes und das Skelett holt sich einen neuen Untertan. Auch in London hinterlassen die Skelette ihre blutige Spur. John Sinclair, Spezialist des Yard in Sachen Geister und Dämonen, zieht in den Kampf gegen die knöchernen Untoten. Doch erst auf der kleinen Insel Coony Island steht er dem Bösen gegenüber … und befindet sich plötzlich in einer fast ausweglosen Situation.
Sprecher:
John Sinclair – Dietmar Wunder
Erzählerin – Alexandra Lange-Baehr
Michael Douglas – Volker Brand
Gerald Coony – Hans Teuscher
Inspector Bulmer – Jürgen Holtdorf
Sir James Powell – Karlheinz Tafel
Patrick McIntosh – Tim Kreuer
Mary Cassidy – Simone Brahmann
Paul Cassidy – Frank Felicetti
Clint McIntosh – Johannes Steck
Sir Cunningham – Bernd Rumpf
Sowie – Romanus Fuhrmann, Thomas Nicolai, Sven Plate, Michael Wiesner, Robert Missler, Marco Göllner, Frank Gustavus, Julia Fölster, Alexander Rieß, Johannes Semm, Nico Wulkop
Kritik:
Bereits nach den mehr oder weniger großen Änderungen der normalen Sinclair Edition habe ich mich bemüht mit Abstand und Zuversicht an diese Folge heranzugehen. Nun kreist der Hammer der Veränderung auch über den Sinclair Classics. Auch hier mimt nun die für mich durchaus gute Alexandra Lange-Baehr die neue Erzählerin. Das Intro wurde ebenfalls wie es ist 1:1 aus der Schwesterserie übernommen. Völlig neu aber: dass nun Bond Synchronstimme Dietmar Wunder den jahrelangen John Sinclair,Frank Glaubrecht, beerbt. Ich mag Wunder sehr und schätze seine Darbietungen, doch hier wirkt er deplaziert und durch die, von der Regie ausgelegte, sehr schnoddrige Art eher wie ein Fremdkörper innerhalb der Reihe. Coolness und lockere Sprüche gerne. Aber bitte in einem Bond Film. An diesem Tausch werden sich nun wohl endgültig die Geister scheiden. Auch ist zu beobachten, dass man viele Nebensprecher der Sinclair Stammbesetzung gegen neue (zwar unverbrauchte) Stimmen ausgewechselt hat. Dies ist einerseits erfreulich, bringt aber auf der anderen Seite einen deutlich hörbaren Abfall an Leistung mit sich. Hier wäre meiner Meinung an einigen Stellen deutlich stärker die Regie gefordert gewesen, um eine hörbarere Steigerung aus den frischen Stimmen zu kitzeln. Ebenfalls hatte ich erhofft, dass man mit den vielen Änderungen endlich einmal die auf Hall und Verzerrer ausgelegten Gruselstimmen ausgewechselt . Dies ist aber, vorliegend nicht der Fall und so klingen unsere Skelette allesamt hohl, hallend wie der böse Onkel aus der Sesamstraße. Fail liebes Team. Grusel klingt leider anders. Fakt aber ist, man bemüht sich deutlich um eine Ausrichtung, die mehr Atmosphäre und einen dunkleren Grundton besitzt. Auch kann die Sounduntermalung von Ear2brain Productions weiterhin satt und punktgenau überzeugen. Der Score der aktuellen Folge bietet Abwechslung, wirkt aber an einigen Stellen ein wenig sonderbar, ja fast unpassend. Im Zusammenspiel mit der erneut recht dünnen Story erhalten wir hier ein gut produziertes Hörspiel auf hohem Niveau, das aber bis auf die Namen der Protagonisten kaum noch etwas mit dem allseits geliebten John Sinclair zu tun hat. So könnte in fetter Überschrift über dem Titel „Die Insel der Skelette“ auch jeder beliebige andere Serienname stehen.
Fazit: An dieser Folge hat der treue Fan so einiges zu schlucken. Grundsolides Gruselhörspiel, das den König unter den Gruselhörspielen ein wenig derangiert zurück lässt und dem einstigen Serienspirit merklich schadet.