GRUSELKABINETT - 65 - Gesellschafterin gesucht
VÖ: 18.05.12
(Lübbe Audio)
Homepage:
www.titania-medien.de
Klapptext:
Um ihr eigenes Auskommen und auch das ihrer Mutter zu sichern, sucht Bella Rolleston händeringend eine Anstellung als Gesellschafterin in einem hochherrschaftlichen Haus. Durch die Leiterin einer Vermittlungs-Agentur wird sie der sehr betagten Lady Ducayne vorgestellt...
Sprecher:
Erzähler – Christian Wolff
Bella Rollenston – Julia Stoepel
Miss Torpinter – Susanne Tremper
Lady Adeline Ducayne – Ingrid van Bergen
Dr. Herbert Stafford – Patrick Wolff
Lotta Stafford – Janina Sachau
Dr. Parravinici – Rolf Berg
Florence – Anja Kruse
Miss Manders – Dagmar von Kurmin
Mr. Carton – Lothar Didjurgis
Miss Tomson – Hildegard Meier
Miss Blandy – Susanne Uhlen
Kritik:
Wie schon unlängst "Rappaccinis Tochter" stellt "Gesellschafterin gesucht!" eher ein ungruseliges, viktorianisches Gemälde dar, welches zwar gut erzählt und umgesetzt wurde, doch aus Gesamtsicht gesehen eher recht belanglos vor sich hinplätschert. Der Unterhaltungswert verdient das Prädikat solide, die Regie glänzt mit eingefahrener Professionalität, ein Highlight ist diese Folge aber leider nicht. Das schon so oft verwurstete Thema ewiges Leben / Lebensverlängerung wird erneut aufgegriffen, besitzt aber bei weiten nicht das Flair und die Macht zu fesseln wie voran gegangene Releases. Hier paart man erneut Wildromantik mit diversen unglückseeligen Begebenheiten und Nöten der eigentlichen Hauptpersonen. Packen kann das Hörspiel zuguterletzt einzig durch seine grandiosen Mimen (allen voran Julia Stoepel), welche den Hörer in ihren Bann schlagen. Veredelt wird das Ganze mit den so üblichen Titania Trademarks aus brillianter musikalischer Untermalung und dezent atmosphärischen FX. Fertig wäre ein grundsolides Romantik-Hörspiel, welches inhaltlich eher unspektakulär daher kommt. Da dies aber wie üblich Geschmackssache ist, bin ich davon überzeugt, dass auch diese Folge ihre Liebhaber finden wird.
Fazit: Definitiv keine der starken Gruselkabinett Folgen, aber immer noch deutlich besser als manch anderes Hörspiel auf dem Markt. Wer Sittengemälde und das 18. Jahrhundert schätzt wird hier technisch wohlklingend recht gut bedient.