LEMMY - Das Hoerbuch

VÖ: 27.04.12
(Flying Dolphin Entertainment Group)

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LEMMY – Das Hoerbuch, nennt sich die zweite Veröffentlichung aus dem Hause „Rockhörbuch“, nachdem kurz zuvor das Debüt JUDAS PRIEST – Der stählerne Weg erschien.
Generell kann man sagen, ist es den Machern auch dieses Mal wieder gelungen, eine Biographie ohne Längen als Hörbuch zu veröffentlichen. Es werden kurz die Kindheitstage von Ian Kilminster beleuchtet, die Jahre, die er bei HAWKWIND verbrachte und natürlich alle wichtigen Abschnitte in seinem Leben mit seiner Hauptband MOTÖRHEAD. Da wäre die erste Veröffentlichung, die die Musikwelt durchwirbelte, lustige Anekdoten, dass ein Journalist mal sowas gesagt habe wie, zu jener Zeit wären alle möglichen Metaller mit langen Haaren der Frauenwelt als das Nonplus Ultra verkauft worden, egal wie hässlich sie gewesen seien, da würden diese drei Quasimodos noch richtig nett daher kommen, die noch nichtmal versuchten, sich als Schönlinge darzustellen.
Die Zusammenarbeit mit GIRLSCHOOL findet Erwähnung, natürlich Lemmy’s Hang zur Nazisymbolik und die damit einhergehenden Probleme, die aber stets mit Fakten und Zitaten hinterlegt werden um auch klar zu stellen, es ist zwar sehr sehr seltsam, doch der Gute war und ist beileibe kein zurückgebliebener Nazi. Es kommen die Besetzungswechsel vor, die Nr. 1 Platzierung des ersten Live Albums „No Sleep Til Hammersmith“, die so oft erwähnt wird, dass man sich dies auf jeden Fall behält und die kurze Anekdote, dass das Album gar nicht im Hammersmith aufgenommen wurde. Und jedes Album wird durchaus auch kritisch beäugt und die dazugehörige Entstehungsgeschichte beleuchtet.
Was mir aber wiederrum nicht einleuchtet ist die Tatsache, dass dieses Hörbuch nun 2012 erscheint und einfach mal nach dem 2002er Album „Hammered“ aufhört. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Produktion satte zehn Jahre gedauert hat. Wenn dem Hörbuch eine Dokumentation zugrunde liegt, die damals geschrieben wurde, finde ich, hätte eine kurze Zusammenfassung der folgenden Jahre oder eben der Hinweis darauf zumindest im Booklet noch sein müssen. Klar kann man davon ausgehen, dass hier keine total Neulinge zuschlagen werden, die dann denken, in den letzten zehn Jahren habe Motörhead oder Lemmy selbst nichts mehr vollbracht. Doch einfach mal zehn Jahre zu früh aufhören ist schon sehr seltsam und geschah ja auch in etwas so bei JUDAS PRIEST.
Ebenso leuchten einige kleine Fragezeichen auf, wenn dann nach dem Abschluss auf einmal in Kurzversion einzelne andere Mitstreiter von MOTÖRHEAD wie Phil Taylor oder Pete Gill jeweils ein Kapitel bekommen und dort versucht wird, in ein paar Minuten deren vorherige Lebensgeschichte unterzubringen. Es ist zwar nett, diese auch etwas mehr neben Lemmy zu beleuchten und wenn man die Kapitelübersicht liest, bekommt man dies auch mit. Hört man das Buch aber an einem Stück, kommen einem die Zeitsprünge und Personenerwähnungen schon etwas seltsam vor, zumal ich den Eindruck nicht los werde, dadurch etwas „nichts halbes und nichts ganzes“ gehört zu haben. Ich finde, diese Zeit hätte man lieber noch den letzten zehn Jahren von MOTÖRHEAD schenken sollen.
Dennoch ist das Ganze eine unterhaltsame Geschichte und ein Versprecher wie „Ain’t No Geiss Guy“  in Kapitel 12 lässt den Rezensenten natürlich mal ein wenig schmunzeln.

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