MISTUR - In Memoriam

05 mistur

VÖ: 29.04.2016
(Dark Essence Records)

Style: Viking / Folk / Black Metal

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MISTUR

Klassischer Helden und Heidenthematik norwegischer Mystik haben sich MISTUR auf ihrem Zweitlingswerk verschrieben. 'In Memorian“ glänzt regelrecht vor hymnischem Pathos wie es BORKNAGAR/VINTERSORG oft verbreiten. „Downfall“ beginnt heroisch erhaben, ehe mittels ruppiger Gitarrenwände sofort kräftig nachgeschenkt wird, selbst Keyboardteppiche gehen effektiv ins Blut. „Distant Peaks“ knüpft nahtlos dort an. Am allermeisten beeindrucken feinfühlig ins Geschehen gewobene Keyboardpassagen, siehe das einer ganzen Schaar Wikingerhorden gerecht werdend mystisch-pathetisch eingeleitete Bonbon „Matriarchs Lament“, wobei sich im weiteren Verlauf ebenfalls Parallelen zu frühen DIMMU BORGIR undspäteren ENSLAVED-Glanztaten heraus kristallisieren. Alle ab sieben Minuten aufwärts beginnenden sechs Kleinodien sind bestimmt von zauberhaften Melodien, brutal fett auf die Ohren gehenden Knüppelparts, kraftvoll erhaben tönender Choralgesang, herrlich satt rollenden Groovewalzen, veredelt in ausdrucksstarkem Gesangschema, das problemfrei heißeres Krächzen wie hymnenhafte Klargesangslinien beherrscht, gebettet auf sehnsüchtig zelebrierter Tiefenmelancholie; „The Sight“ und „Tears of Rememberance“ vervollständigen das Gesamtmuster. Kein geringerer als Ivar Bjornson haute für 'In Memoriam' in die Tasten. „Firstborn Son“ ergießt sich in Spannungsgeladenen Rhythmuskaskadengeflechten, ehe sich die Geschwister knallender Midtempogroove und Kreisender Knüppel wechselseitig die Hände reichen, heißer aus blutiger Kehle rausgeröhrtes Blackmetalgekeif inklusive. Zehn Minuten lang nordische Dramaturgie suchen sich zunehmend ihren Weg ins Gehör. Haargenau dort, wo es bei WINDIR und COR SCORPII am aller meisten mangelt, wird gepunktet; jene solchen Acts in der Regel deutlich fehlende Toughness mitsamt heftigen Wiederhaken ist MISTUR zu eigen. Nicht nur schnell rollender Blackmetalbeat, sondern auch getragen heroisch finstere Monumental-Klangromantik haben es mächtig in sich, - aber hoppla! MISTUR bringen den rauen Viking-Spirit von MANEGARM, VREID, INSOMNIUM sowie ganz früher AMON AMARTH begleitet von gepflegter BORKNAGAR/ VINTERSORG-Stilnote gebündelt auf den Punkt. Anhänger hiermit erwähnten Viking-Blackmetal-Folk-Spektrums werden das hochprozentige Elixier nordischen Bombast-Epik-Heidenschwarzmetalls Tropfen für Tropfen mit der Zunge aufsaugen! 8,75/10.