CLOVEN HOOF – Who Mourns For The Mourning Star

04 clovenhoof

VÖ: 21.04.2017
(High Roller Records)

Style: N.W.O.B.H.M.

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CLOVEN HOOF

CLOVEN HOOF gehören zu den dienstältesten N.W.O.B.H.M.-Kapellen, die sich ihren eigenen Stil über sämtliche Jahrzehnte Harter Rockgeschichte stets beibehalten haben. Direktvergleiche zu 80er-Jahre-Glanztaten wie dem gleichnamigen Debüt „Cloven Hoof“, „Dominator“, „A Sultans Ransom“ oder späterer Studioalben aktuelleren Datums, beispielsweise mit dem drei Jahre zurückliegenden „Resist or Serve“ sind für „Who Mourns For The Mourning Star“ schlichtweg überflüssig. „Who Mourns For The Morning Star“ besitzt alles, was ein feines Goutmethäppchen edler Stahlschmiedekunst mit Qualitätssiegel 'made in England' ausmacht: eingängige Rhythmen, hymnenhaftes Flair, krachend scharf killende Riffs und weit ausholende Spannungsbögen wovon auch der extrem ausdrucksstark charismatische zahlreiche Stimmfacetten gekonnt ausreizende im Spannungsfeld zwischen gefühlvoll sanft bis aggressiv tief liegende Gesang profitiert. Schon beim schnellen kraftvoll brutal alles niederwalzenden Opener „Star Rider“ geht ausnahmslos rabiat und geballt die Post ab! Stimmbandvirtuose' George Call liefert einen superben Traumjob am Mikro, der selbst seinen guten Vorgänger Joe Whelan in den Schatten stellt. Das Gitarrenduo Hatton/Cross holt permanent mörderischen Druck aus den Äxten heraus, das es einen überfährt, - von solch intensiver Wucht können viele halbgaren Thrash-, Death und Blackmetalpseudoproduktionen von der Stange träumen (!) während die zielsicher aufspielende Rhythmussektion Lee Payne (am Viersaiter), Danny White hinterm Schlagzeug eine undurchlässiges Mauerwerk zieht das einem die Worte HEAVY METAL per Stempel ins Gesicht gedrückt werden, was sich in Nummern wie „Song of Orpheus“, „I Talk To The Dead“ mit überraschend tiefer gestimmten vermehrt einen Blick in den Deathmetalsektor werfenden Growls (!), dem geradlinigen Uptempo Smasher „Neon Angels“, sowie dem zwischen Halbballade (zeitweise von Glocken sowie Akustischer Gitarre begleitet) sich danach bis zum ultimativen Exitus steigernden „Mourning Star“ vorteilhaft äußert. „Go Tell The Spartans“ rollt von zuckersüßen Filigransoli gekrönt auf geradliniger Spur, die alles wegblasende schnelle, einschließlich großem Hymnenfaktor killende Powerspeedgranate„Time To Burn“ bringt die Lautsprechergehäuse zum Bersten, Massiv in die vollen geht „Go Tell The Spartans“ inklusive brillianter Twingitarren, da ist Adrenalinschub in Serie garantiert! Nicht zu vergessen reitet das hervorragend elegant durch mittelalterlichen Anstrich beleuchtete knapp 7 Minuten überschreitende historische Schlußepos, „Bannockburn“ abenteuerliche Brücken schlagend, seines Weges, wie einst die Schottische Armee in Erwartung des Feindes. Ein Stück das vor IRON MAIDEN-Aura nur so stinkt, wobei Shouter George Call stimmlich eine beachtenswerte Leistung (wie sie selbst Bruce Dickinson kaum besser hinbekäme), gelingt (!) das sich jener legendären Schlacht widmet, die den Schotten einen wichtigen Sieg im Kampf gegen die englische Krone für ihre Freiheit brachte.

Der Bocksfüßige mit den leuchtenden Augen darf stolz auf seine Jünger blicken. Gnadenlos infernalisch überaus beeindruckend, was CLOVEN HOOF hier mit aller Finesse zelebrieren.

Fazit: N.W.O.B.H.M.-Liebhaber kommen an dieser oberamtlich satt in die Champions League-einziehenden Vollbedienung überhaupt nicht erst vorbei. - N.W.O.B.H.M. 2017 as it's best! 9/10