LIONVILLE - II
VÖ: 30.11.12
(Avenue of Allies)
Homepage:
www.lionville.it
Hatte ich selber letztes Jahr Lionville mit seinem All-Star-Ensemble noch wärmstens empfohlen, stellt sich nach dem mehrfachen Hören des mit "II" betitelten Nachfolgers merkliche Ernüchterung ein. Hat man mit dem schicken Debüt einfach zu stark vorgelegt oder den Nachfolger einfach zu schnell hinterher geschossen? Wirklich ergründen lässt sich dies wohl eher nicht. Fakt aber ist, das Album begeistert lange nicht mehr so stark, wie man vielleicht erwartet hätte. Zwar war Bandkopf Stefano Lionetti wieder fleißig und leisten seine namhaften Zuarbeiter einiges an Input, doch Jubilieren mag sich leider wenig einstellen. Um hier an dieser Stelle keinen falschen Eindruck aufkommen zu lassen, "II" ist immer noch ein grundsolides AOR Album, besitzt in meinen Augen aber leider keine echten Höhepunkte. So präsentiert man puren, aber leider viel zu oft gehörten West Coast AOR, der sich kaum von der vielfältigen Konkurrenz abheben kann. Schmerzlich vermisse ich das erfrischend forsche Gitarrenspiel und die herausragenden und eingängigen Refrains des Erstlings. Zu sehr bewegt man sich im Heute auf einem "nur" soliden Niveau, bei dem alle Songs stehen. Klar definierte Ausreißer nach oben oder echte Highlights gibt es hier leider nicht. Außerdem bewegt man sich zu sehr in genretypischen Grenzen, mit denen sich die Band dieses mal hörbar hemmt.
Fazit: Schade, denn hier erwarten den Hörer lediglich gefällige AOR Songs, die viele andere Bands schon vorher präsentiert haben. Die unverbrauchte Frische und der Biss des ersten Albums sind leider verflogen.