ERIC BURDON - "My Secret Life"


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VÖ: 13.04.04
(SPV Recordings)

Homepage:
www.ericburdon.com

Vorab muss ich erwähnen, dass ich mir die neue CD von Eric Burdon zunächst einmal extrem neugierig angehört habe, ohne vorab irgendwelche Begleitschreiben zu lesen.

Da ich selbst ein alter Bluesrocker bin, war ich sehr gespannt. Schließlich ist Eric Burdon nicht irgend einer, unter den vielen Rockmusikern, diesseits und jenseits des großen Teichs, die trotz hervorragenden Qualitäten, leicht austauschbar sind. In meinen Augen ist er schon jetzt eine lebende Legende. Ein der Art bewegtes Leben, wie das von Eric Burdon - mit allen Höhen und Tiefen - so zu überstehen, dass immer wieder ein Comeback mit echt geilem Rock drin ist, finde ich schon erstaunlich (später mehr zu seinem Lebenslauf).

Doch jetzt zunächst einmal zu seiner neuesten CD:

Kaum hatte ich die ersten Takte von Track 1 „Once Upon a Time“ gehört, fühlte ich mich sofort in die '70er zurück versetzt. Es war nicht der Sound - der auf der gesamten CD super ist - es war auch nicht die Musik, es war einfach die Stimme von Eric Burdon, die dieses Gefühl bei mir auslöste.

Die Tracks "Motorcyle Girl", "Over The Border" und "The Secret" zeigten mir schon beim ersten Anhören sofort wieder die Vielfältigkeit eines Eric Burdon.

Bei dem 5. Song "Factory Girl", musste ich, ob ich es wollte oder auch nicht, sofort an einen der größten Hit's der Animals - "The House Of The Rising Sun" denken. Es liegt wohl an der Art, wie er diesen Song singt, vielleicht ein bisschen auch an der Gitarre. Auf der anderen Seite verspürte ich bei diesem Song irgendwie auch irische Einflüsse.

"Highway 62", mit einer hervorragend gespielten Harp im Backround, fühlt man einfach nur den Blues.

Bei "Jazzman" ist der Blues und Swing hervorragend kombiniert. Man fühlt sich an die "Route 66" - Zeit erinnert.

Mit "Black And White World" kommt der Rhythm 'n' Blues auch nicht zu kurz. Ein Song, bei dem man sich richtig vorstellen kann, wie Eric auf der Bühne abgeht.

"Heaven" ein Blues, den sicher nur jemand wie Eric Burdon so überzeugend rüberbringen kann, außer - und das fühlte ich in diesem Moment, nämlich Queen Sänger "Freddie Mercury" mit seinem Song "Made in Heaven" . Es gibt gesangliche Riffs bei Eric, bei denen ich irgendwie sofort daran denken musste, auch wenn bei Eric der Blues viel stärker zu spüren ist.

"Devilside" mit Slidguitar eine gelungene Mischung aus Blues und Rock 'n' Roll.

"Broken Records" dagegen ein Soulblues-Song mit dem Sound der Neuzeit.

Bei Song 12 "Can't Kill The Boogieman" musste ich bei den ersten Gitarrenriffs zunächst an den ZZ-Top-Song "La Grange" denken. Als dann aber die Stimme von Eric Burdon dazu kam und dann noch das typische Boogie-Piano, kristallisierte sich ein echter Burdon-Song heraus. So wie z.B. sein Hit "See see Rider".

Zu "My Secret Life", dem Titelsong der CD, kann ich nur sagen: Eric Burdons Life. Ein Song, der eine CD beschließt, die man einfach haben muss um sie immer wieder zu hören. Es ist eine sehr abwechslungsreiche und in sich geschlossene Scheibe.

Ich freue mich auf die Livekonzerte im Rahmen seiner Buchpräsentation mit dem selben Titel wie die CD, nämlich "My Secret Life" (erhältlich über den Palmyra Verlag).

BIOGRAPHIE (übernommen von www.laut.de)

Eric Burdon

Der Mann scheint unverwüstlich. Auch im neuen Jahrtausend tingelt Eric Burdon durch die Lande und beweist auf eher mittelgroßen Bühnen, dass er immer noch den Blues in die Stimme legen kann, wie kaum ein anderer Weißer. Dabei sieht der fast 63-Jährige in seinem bunten kurzärmeligen Hemd von weitem fast aus wie Jürgen von der Lippe ohne Bart.

Mag der Bauch auch noch so dick sein und das Gesicht von Exzessen gekennzeichnet: Bei solchen Gelegenheiten kann der 1941 im englischen Newcastle upon Tyne geborene Burdon vierzig Jahre Bühnenerfahrung in die Waagschale werfen: Seine ersten Auftritte absolviert er 1961 in Alexis Korners Band Blues Incorporated. Korner macht ihn mit Alan Price bekannt und bereits 1962 wechselt Burdon zur Alan Price Rhythm & Blues Combo, die sich noch im selben Jahr in Animals umbenennt. Nicht zuletzt, um mit dem alten Namen auch die Erfolglosigkeit abzustreifen.

Im März 1964 veröffentlichen die Animals ihr erstes Album, die erste Single "Baby Let Me Take You Home" erreicht Platz fünfzehn der englischen Charts und damit immerhin schon einen Achtungserfolg. Die anschließende England-Tour mit Chuck Berry unterbrechen die Animals nur kurz, um in einer knapp 20-minütigen Session "The House Of The Rising Sun" einzuspielen. An der Komposition des Songs sind die Mitglieder der Animals (Alan Price, Chas Chandler, John Steel, Hilton Valentine und Eric Burdon) gleichermaßen beteiligt, aufgrund eines Missverständnisses wird jedoch auf dem Label nur Alan Price als Autor angegeben. Den anderen wird das eher wurscht gewesen sein, sie können ja nicht ahnen, dass ausgerechnet dieser Song nach wenigen Wochen die Charts der halben Welt dominiert und die Animals sogar in der amerikanischen Heimat des Blues zu Superstars macht. Als aber Alan 1965 bei den Animals aussteigt, nimmt er die Rechte an dem Song mit, was dem Rest der Band natürlich sauer aufstößt.

Nach nur vier teils recht poppigen Alben lösen sich die Animals 1966 auf und Eric Burdon wendet sich wieder mehr dem Blues zu. Mit Barry Jenkins, der auch schon bei den Animals getrommelt hatte, gründet er eine neue Band, Eric Burdon And The Animals. Zu den Hits, die Ende der Sechziger, also auf dem Höhepunkt der Hippie-Bewegung entstehen, zählen das großartige "When I Was Young" und "Monterey", in dem Burdon seine erste Begegnung mit LSD auf dem Monterey Pop Festival im Juni 1967 verarbeitet.

Im Sommer 1969 lernt Burdon The Night Shift kennen, deren energetischer Bluesfunk ihn sofort tief beeindruckt. Gemeinsam bilden sie eine neue Combo namens War. "Eric Burdon declares WAR" nennen sie ihre auf beiden Seiten des Atlantiks sehr erfolgreiche erste Scheibe. Am 14. September 1970 treten War mit einem berühmten Gast in Ronnie Scott's Club auf. Um diesen letzten öffentlichen Auftritt von Jimi Hendrix ranken sich mittlerweile die Legenden, das muss schon ein recht geiler Gig gewesen sein.

Zwei Tage darauf stirbt Hendrix an einer Überdosis. Anfang '71 bekommt auch Burdon eine erste Quittung für das zügellose Leben, als er nach einer Show zusammen bricht. Fortan leidet er unter ständiger Atemnot und Asthma; die Auszeit, die er sich gönnen muss, ist gleichzeitig das Ende von Eric Burdon And War und der Beginn einer weniger erfolgreichen Periode im Leben des weißen Bluessängers. Die Veröffentlichungen der 1973 gegründeten Eric Burdon Band gefallen nicht mal dem Chef selbst, das 75er Album "Stop" würde er am liebsten in der Versenkung verschwinden lassen, was ihm aber nicht gelingt. Nachdem eine Reunion der Animals nur kurze Zeit Bestand hat, strandet der mittlerweile schwer drogenabhängige Burdon Ende der Siebziger in Deutschland. Hier besteht gerade großes Interesse an amerikanischem Blues und Eric kann sich eine Weile ganz gut über Wasser halten, indem er mit verschiedenen Bands (u.a. Eric Burdon's Fire Department) durch die deutschen Lande tingelt und seine alten Hits zum Besten gibt. Da ist manch peinlicher Auftritt dabei, bei einem Gig Anfang der Achtziger in Süddeutschland ist Burdon dermaßen dicht, dass ihn das Publikum nach zwanzig Minuten von der Bühne buht.

Nachdem er 1983 in Deutschland wegen Drogenmissbrauchs festgenommen wird, holen ihn die früheren Animals-Mitglieder nach Amerika zurück und versuchen eine erneute Reunion, die aber an Burdons persönlicher Misere scheitert. Daraufhin kehrt er nach England zurück, lebt eine Weile etwas zurückgezogener und arbeitet an seiner Autobiografie. Erst in den Neunzigern beginnt Burdons Stern wieder heller zu leuchten: Während einer Amerika-Tour mit Robby Krieger von den Doors trifft er auf Brian Auger, als die Eric Burdon-Brian Auger Band veröffentlichen die drei mit "Access All Areas" endlich einmal wieder eine gelungene Scheibe.

Nun erinnern sich auch die Amerikaner seiner großartigen Leistungen und nehmen 1995 die Animals sogar in die Rock-n-Roll Hall of Fame auf. Seitdem geht Burdon immer mal wieder mit der Eric Burdon's Flying I Band (seit 1999: Eric Burdon And The New Animals) auf Tour und zeigt, welch begnadeter Entertainer er immer noch ist. Und nicht nur wegen dem fröhlichen Hemd und dem dicken Bauch hat man das Gefühl: Dieser Mann hat seinen Frieden gefunden.
ERIC BURDON Tourdaten :

 

25. Mai Aschaffenburg Colos Saal
26. Mai Augsburg Spectrum
28. Mai CH – Aarburg Moonwalker
29. Mai CH-Winterthur Salzhaus
30. Mai Nordhausen Open Air
31. Mai Nürnberg Hirsch
01. Juni München Muffathalle
02. Juni Berlin Columbia Fritz
04. Juni Karlsruhe Festhalle Durlach
05. Juni Münster Jovel
06. Juni Plauen Open Air
08. Juni S-Malmö Kultur Bolaget
09. Juni DK-Copenhagen Amager Bio
10. Juni Hamburg Fabrik
11. Juni Hannover Blues Garage
12. Juni NL-Lichtenvoorde Arrow Rock
13. Juni Bremen Aladin Music Hall
16. Juni Bochum Zeche
17. Juni Köln Live Music Hall
18. Juni Haslach Stadthalle
19. Juni Bremerhaven Stadthalle
21. Juni Leer Zollhaus
22. Juni Leipzig Anker
23. Juni Erfurt Gewerkschaftshaus
24. Juni Kassel Kulturzel

 

Veranstalter: A.S.S. Concerts, Ticket-hotline: 040 - 433039

 

Buchpräsentationen von "My Secret Life"
(erscheint am 10.3., erhältlich über den Palmyra Verlag) :

 

Dienstag 30. 3. 2004 Heidelberg • Nachtschicht
Mittwoch 31. 3. 2004 Stuttgart • Villa Berg
Donnerstag 1. 4. 2004 München • Muffathalle
Samstag 3. 4. 2004 Frankfurt • Musikmesse
Sonntag 4. 4. 2004 Frankfurt • Sinkkasten
Montag 5. 4. 2004 Leipzig • Moritzbastei
Mittwoch 7. 4. 2004 Berlin • Quasimodo
Sonntag 11. 4. 2004 Hamburg • Cotton Club
Montag 12. 4. 2004 Köln • Stadtgarten

 

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