ARREST - "Night Stalker"

bin ich mit Arrest erst mit dem Vorgängeralbum „The Difference“. Mir klangen die beiden ersten EP’s und der erste Longplayer "Incarcerated" etwas zu experimentell.

Mit dem mir vorliegenden dritten Album „Night Stalker“ haben die vier Hanauer den Wurf ihrer jetzt 12 jährigen Bandgeschichte gemacht. Konnte ich schon bei der Listening Session im Frühsommer im Roko-Soundstudio in Kilianstädten in vier Songs reinhören, so war ich jetzt vom Endprodukt nicht sonderlich überrascht.

Die erstmals unter einem Label veröffentlichten 11, im traditionellen Powermetal Bereich angesiedelten Songs mit starker 80er Jahre Anlehnung, halten das, was ich dort schon gehört hatte. Am ehesten zu vergleichen mit U.D.O. in Anfangstagen und ein wenig mittelaltem OZZI. Fette, eingängige Riffs und Soli bieten die Gitarristen Frank und Alex auf, die sich so vor diversen Szenegrößen nicht zu verstecken brauchen. Alex Weinrauch ist auch diesmal wieder am Mikro vertreten.

Gut, es gibt einige, die mit seiner Stimme nicht so zufrieden waren/sind. Aber ich finde, er hat sich hier deutlich gesteigert. Das ein oder andere Mal klingt er sogar ähnlich wie Ozzi himself. Etwas überrascht war ich jedoch, dass die Drums nicht mehr so feuerten, wie noch bei der Vorstellung der ersten Songs. Dort hatte ich das Gefühl, Jerry tritt seinen Vorderleuten mit seinen Kesseln richtig in den Arsch. Vielleicht liegt’s auch an meiner Anlage, wer weiß?

Erstmals wird auf „Night Stalker“ auch mit einem Keyboard gearbeitet. Nicht erschrecken, das Key legt nur hie und da einen Klangteppich, der kaum auffällt aber gut kommt.

Bei dem einzigen epischen klingenden und langsameren Stück „Shadows behind me“ macht es aber gerade eben das aus.

Das 55-minütige Konzeptalbum, in dem es sich um zwischenmenschliche Beziehungen dreht, solltet ihr auf jeden Fall mehrmals komplett durchhören, da es von Durchgang zu Durchgang wächst. Die für mich stärksten Songs sind im Mittelteil des Silberlings platziert.

Ob sich die Jungs auf dem Markt durchsetzen können entscheidet ihr, indem ihr euch die CD anhört und zulegt.