PERZONAL WAR - "Faces"

Scheiße, was ist das denn? Nachdem man, wie bei mittlerweile fast allen Neuveröffentlichungen, auf ein obligatorisches Intro wartet, knallt einem hier gleich von der ersten Sekunde an das fette Riffing vom ersten Track „Devil In My Neck“ in den Schädel, das vom nicht minder brachialen „Burning Symbols“ abgelöst wird.

Doch wer jetzt eine Verschnaufpause erwartet, wird enttäuscht. Zwar wird die Geschwindigkeit reduziert, dafür schneidet sich eine Melodie in die Hirnwindungen, die nicht minder heavy daherkommt, jedoch spätestens jetzt erahnen lässt, welch überaus großes Potential in dieser Band steckt.

„Faces“ ist mittlerweile schon der vierte Release der vier Jungs und muss sich ab sofort mit internationalen Acts messen lassen. Ultraharte Riffs treffen auf ausgefeilte Melodiebögen, die teils respekteinflößend ins Mikro gebrüllt werden, teils melodisch aber bestimmt für die notwendige Eingängigkeit sorgen.

Perzonal War, wie in der Vergangenheit vielleicht viel zu oft zitiert, lassen keinen Zweifel darüber aufkommen, dass hier Metallica einiges an Einfluss beigesteuert haben. Dies würde der Band jedoch nicht gerecht werden. Es gibt genügend Passagen, in denen z.B. wie beim Track „From Within Through Time“, Einflüsse von Rage erkennbar werden oder bei „The Essential“ phasenweise die Jungs von Testament durchaus ihre Hände im Spiel gehabt haben könnten.

Man könnte jeden einzelnen Track derart analytisch zerpflücken und noch die eine oder andere Band nennen, die Pate für die Stücke stand, jedoch steht für mich persönlich eines fest: Perzonal War haben hier ein Album kreiert, das an Abwechslungsreichtum kaum zu überbieten ist. Die Einflüsse der unter anderem oben genannten Bands sind unüberhörbar, jedoch so geschickt in die einzelnen Titel eingebaut und mit der eigenen Signatur versehen worden, dass ein Höchstmaß an Eigenständigkeit erhalten blieb…………….welche Band kann schon von sich selbst behaupten, den Metal neu erfunden zu haben?

Für die Zweifler und Unbelehrbaren, die nach wie vor Perzonal War zu Unrecht als Metallica-Plagiat hinstellen, sei gesagt: Metallica würden sich alle zehn Finger danach lecken, könnten sie zwölf (in der Limited Edition 14!!!) Tracks dieser Güteklasse auf den heiß umkämpften Markt werfen.