CATARACT - "Kingdom"

In diesem Fall haben es die Schweizer mal ausnahmsweise nicht erfunden, dafür zeigen sie, dass sie auch ohne Patent fingerfertige Meister der Tat sein können. Nach ihrem hochgelobten Metal Blade Debut "With Triumph Comes Loss" aus dem Jahre 2004 legen Cataract in diesem Frühjahr mit "Kingdom" ordentlich Kohlen nach und machen deutlich, dass das letzte Wörtchen noch lange nicht gesprochen ist. Elf Tracks zieren das bei Dänemarks Sympathieproduzenten Tue Madsen eingeprügelte Werk, die auch den letzten Langschläfer aus den Federn kicken. Wirklich Neues vollführen unsere Nachbarn hier nicht, gehen aber konsequent den auf dem letzten Album beschrittenen Weg ein Stückchen weiter. So weiß bereits das düster brodelnde Intro 'Kingdom's Rise' schmeichelhaft an Slayer zu erinnern. Das folgende 'War Of Cultures' würde einer Compilation mit unseren Nordhausener Prügelprotzen sicher sehr gut stehen und 'On This Graveyard' weiß bei aller Dunkelheit und Tripletattacken mit einer charmanten Hookline um die Ecke zu schielen, die man auf Grund ihrer Soundtracktauglichkeit auch morgen noch im Gehörn tragen wird. Manche der sehr schnittigen Riffs leiden leider etwas unter dem bassigen Sound und klingen dadurch nicht mehr ganz so präzise, aber im Endeffekt zählt hier zweifelsfrei der Dampfwalzeneffekt einer ordentlich donnernden Produktion. Der Beginn des Midtempobrockens 'March With Your Battleforce' könnte auch Pro-Pains Feder entsprungen sein, bevor zum kurzen Mosh und dann zu einer Strophe, die Unleashed sicher auch gefallen könnte, eingeladen wird. Langweilig wird's auf "Kingdom" also zu keiner Zeit, Cataract lassen sich immer wieder was einfallen. Mal geht's etwas thrashiger, dann wieder etwas deathlastiger zur Sache - Sicher ist, weich wird's nie. Auch im Tempobereich wechselt man in unregelmäßigen Abständen zwischen Midtempo und Auf-Die-Glocken. Ein starkes und schroffes Langeisen - 8/10 Punkte.

Anspieltipps:
War Of Cultures
Unforgotten