SHYLOCK – Walking Tall
VÖ: 18.01.13
(AOR-Heaven)
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SHYLOCK
Es gibt Bands, von denen du alle Scheiben dein Eigen nennst, auf deren neue Veröffentlichung du eigentlich wartest, jedoch lange Zeit nichts hört, sie letztendlich irgendwie vergisst, da eine Medien- und Livepräsenz fast nicht stattfindet und plötzlich liegt aus dem Nichts das neue Album vor dir. Dieses entpuppt sich dann sogar noch als musikalisches Sahneschnittchen - so geschehen im Fall von SHYLOCK. Die Franken haben gut zwei Jahre nach dem letzten Release "Rockbuster" ihr jetzt sechstes Album am Start. Konnte man sie früher mit BONFIRE in einem Atembezug nennen, setzt das Quartett die auf dem vorletzten Album "Devotion" eingeschlagene modernere Auslegung ihrer Kompositionen unbeirrlich fort, die jetzt mehr aktuellen SHAKRA Veröffentlichungen ähnelt. Die 13 Tracks auf dem neuen Longplayer "Walking Tall" strotzen nur so von vielschichtigem, eingängig melodischem Hardrock Kompositionen für die seit gut 20 Jahren Sänger Matthias Schenk (voc.) und Gitarrist Johannes Amrhein (ehem. Löhr) mit ihren Namen stehen. Bestimmend für viel Ohrenfreuden sind die allgegenwärtig eingängigen Gesangslinien und Chöre, die Songs wie z. B. den Titeltrack, "Rock DNA" oder "I Can't Wait Now" zu leicht verdaulicher und geschmackvoller Kost reifen lassen. Als bestimmend in diesen Songkonstrukten sind auch die Gitarren von Herrn Amrhein, der entweder mit viel Gefühl ("Bridges"), fett rockend ("What It Takes") oder modern ("Sad To Know") deutlich Akzente setzen und den SHYLOCK Silberlingen seit ein paar Jahren auch den lebendigen Sound verpasst. Auch wenn die Melodieführungen teilweise an frühere Veröffentlichungen erinnern, kopiert sich die Band nicht selbst, nein sie entwickelt sich weiter, scheut sich nicht mal vor Experimenten ("Sliding Through Emotions"). "Rockbuster" ist ein rundum sattes deutsches Hardrock-Album geworden, das ich so nicht erwartet hätte und aktuell kaum Konkurrenz im eigenen Land fürchten muss.
Punkte: 4,5/5