MIKSHA - "Collect Your Hazardous Waste"

Was machen vier junge Burschen aus dem nordöstlichsten Teil Norwegens, wenn sie den Kopf nicht in Schnee und Eis stecken wollen. Richtig - sie gründen eine Band und verziehen sich schnellstmöglich in etwas belebtere Gefilde des Nordens. Trondheim als Norges Hartwurstchefetage bietet sich für eine Band, die gehört werden will und eine Basis für weitere Liveaktivitäten braucht, mehr als nur an und so kommt es dann auch, dass sich ein solcher Ortswechsel schnell mal bezahlt machen kann, zum Beispiel, wenn man plötzlich den Titel 'Beste Band Trondheims' erhält und sich über diesen Status eine Aufnahmesession und einen Vertrag mit Norwegens Dsign Records verdient gemacht hat. Mit dem Ergebnis in der Tasche geht's dann weiter zum nächsten Label und so bringen die Jungs diesen Monat über Anticulture Records ihr Debutalbum "Collect Your Hazardous Waste" unter das europäische Metalvolk. Darauf enthalten sind zwölf allerfeinste industriell angereicherte Rockdiamanten, die sowohl im Pit als auch auf der Tanzfläche ihre Verwendung finden werden. Miksha schaffen es, Metalcore-Elemente genial mit teils harmonisch echt abgedrehten elektronischen Bausteinen zu verschmelzen und kreieren so tanzbaren und abgehtauglichen Industrialcore, der seinesgleichen erst noch finden muss. Bei 'Concept 61-Polar' sind es die abgefahrenen Klaviertöne, die sich über den Song legen und ihm diesen krankhaften Charme verleihen. Andere Nummern, wie beispielsweise 'Win/Win' kombinieren Fear Factory-Riffs mit Manson ähnlichen Strophen und geben ein wenig Rob Zombie dazu. Das Gesamtkonstrukt klingt dann in etwa wie Mudvayne in kranker, schwerer und besser. Mein Favorit ist das brechende und leicht grenzdebile 'First In Line', aber auch der Rest der Tracks weiß zu überzeugen. MIKSHA lassen sich was einfallen und so vergehen 55 Minuten wie im Flug und lassen den Finger zur Repeattaste schnellen. 8/10 Punkte.