PAATOS - "Silence Of Another Kind"
VÖ: 19.05.06
Style: Post Rock
(InsideOut Music/SPV)
Homepage:
www.paatos.com
Norwegen, Liv Kristine - das waren meine ersten Gedanken, als die Anfangsklänge von 'Shame' die Membrane meiner Boxen durchschwebten. Beim genaueren Hinhören wird dann aber doch schnell klar, dass Sängerin Petronella Nettermalm ein deutlich kräftigeres und ausdrucksstärkeres Organ als ebengenannte Sangesschönheit hat. Zudem kommen sie und ihre Band Paatos aus Schweden und haben mit Gothicrock mit Blick auf das Gesamtwerk mal rein gar nichts am Hut.Wenn man mich nun aber fragen würde, was es nun ist, das Paatos auf "Silence Of Another Kind" betreiben, so fällt mir die Antwort nicht wirklich leicht und ich würde anfangs auf den Titel der CD verweisen. Der beschreibt nämlich schon auf schöne metaphorische Art, was den Hörer in etwa erwarten wird. Die fünf Schweden (+ zwei Gastmusiker) gehen sehr ruhig zu Werke. Jedes der Stücke entfaltet eine enorme Tiefe und schafft es trotz einem traurig düsteren Grundtenor eine enorme Farbvielfalt zu kreieren. Abwechslungsreich, so lässt sich die musikalische Umsetzung der neun Tracks beschreiben. Ist 'Your Misery' noch experimentell jazzig gehalten, so klingt 'Still Standing' nach und nach wie eine hoch erotisierende, leicht psychedelische Kriminalnummer, die ideal zu verruchter Abendstimmung passt. Bei 'Falling' und 'Is That All?' kann man sich fallen lassen und in sich gehen. Schließlich wollen auch traurige Erinnerungen aufgearbeitet werden. Saftige Rocksounds vernimmt man dann bei 'There Will Be No Miracles', wo die Stimmung zudem deutlich heller ist, bevor man während dem folkigen 'Not A Sound' in die Tiefen des Nordens eintauchen kann. Ein rundum gelungenes Album, das es schafft, die kompletten 42 Minuten unter die Haut zu gehen und einen so schnell nicht mehr loslässt. 9,5/10 Punkte.