ENFORCER - Death By Fire




VÖ: 01.02.2013
(Nuclear Blast Records)

Homepage:
www.enforcer.se
Auf die neue ENFORCER dürften viele klassische Heavy Metal Maniacs geradezu sehnsüchtig gewartet haben. Überraschend haben die Schweden auf ihrem Drittwerk die in der Vergangenheit häufig durchklingende EXCITER/AGENT STEEL-Schiene stärker verlassen, um nun bevorzugt in Richtung NWOBHM zu tendieren. Erinnern mich allein die beiden Power Metal Nackenbrecher „Death Rides This Night“ und „Run For Your Life“ denen immer ein deutlich erkennbarer  Speedeinschlag innewohnt, nach dem kurzen Intro „Bells of Hades“ an die flottere NWOBHM-Riege der Sorte TANK, SATAN und JAGUAR, wissen auch weitere flüssig flott heruntergezockte Melodic Powerspeed Raketen des Formats „Mesmerized by Fire“ und „Take me Out of this Nightmare“ , „Silent Hour/The Conjugation“ oder „Sacrificed“ schwer zu beeindrucken, während beim allerletzten Stück „Satan“ scheinbar METALLICA's Kill em All-Hammer „Whiplash“ Pate stand. Kein Wunder, schließlich war der San Franzisco-Vierer gerade zu seiner Frühphase kaum weniger von der NWOBHM-beeinflusst als unzählige jüngere Band- und Fangenerationen nach ihnen. Schon das Vorab per Internet in Augenschein zu nehmende Video für „Mesmerized by Fire“ sollte traditionell ausgerichteten Headbangerschaften Sturzwasserbäche im Mund zusammenlaufen lassen! Eine Highspeed Rakete jagt die nächste, wer hier trotz vereinzelt angedeutet heroischer Parts Midtempo Songs erwartet, befindet sich auf dem falschen Dampfer. Zackig kombinierte Licks, scharfe sägende Gitarrenriffs, galoppierende Gitarrengrooves, eine herrlich old school bis zum Anschlag kreisende Leadklampfe, High Pitched Screams, Hymnenflair und sahnige Melodien, an mancher Stelle den Inhalt passend umrahmende melancholisch düster gefärbte Tupfer dürfen hier ebensowenig fehlen. So durchschlagskräftig wie auf diesem Silberling würde ich mir bei manch anderer Band Schlagzeug und Bass des Öfteren gern wünschen. Sänger Olov Wikstrand besitzt das bestens prädestinierte räudige Klargesangsorgan für Headbangerstoff solchen Zuschnitts. Wenn es überhaupt einen (lediglich) geringfügigen Makel an dem Silberteller gibt, dann höchstens den der etwas kurz geratenen Gesamtspielzeit von gerade mal 34 Minuten, ein, zwei Songs mehr hätten ruhig noch auf's Album drauf gedurft. Ansonsten einfach nur Schwamm drüber! Davon gänzlich abgesehen, rockt das Teil bis zur letzten Note oberamtlich, durch die Bank weg mitreißend kernig, das alle Boxen glühen! Unglaublich, was die vier Jungspunde aus Wasaland  ihren zwei coolen Vorgängern für ein knackfett schwer aufs Geweih krachendes old school Brett dieser Tage hinterher schieben. Mein persönlicher Favorit heißt: „Take me out of this Nightmare.“ - Was für eine Hymne! Klassische Heavy Metal-Fans mit schwerer NWOBHM-Neigung kommen an dem Ding gar nicht erst vorbei, und meine Wenigkeit aus dem Mittwippen kaum noch heraus. Wahnsinn!!!