MANILLA ROAD - Mysterium




VÖ: 01.02.2013
(Golden Core Records)

Homepage:
www.manillaroad.net

Nach endlosen Spekulationen wird es nun wahr: MANILLA ROAD veröffentlichen das insgesamt 16. Studioalbum in ihrer nun schon 35 Jahre währenden Bandgeschichte. Schon der Beginn lässt erahnen, welch ein als 'grandios' zu bezeichnender Wellenbrecher über den Hörer hereinbricht:„The Grey God Passes“ eröffnet mit schneidig nachhallendem Gitarrenriff, dem ein kraftvoll pumpender Bass und präzises Schlagzeugspiel folgt, den Reigen dieses Zehntrackers. Mark „The Shark“ Shelton's Tiefgesang wirkt erstklassig ausbalanciert, seine Stimme klingt frisch, gesund, nachdenklich, insbesondere ausgeglichener wie nie. Alle Instrumente kommen druckvoll bis zum aller letzten Ton aus den Boxen, wobei auch die Leadgitarre mächtig viel Feuer besitzt. Produktionstechnisch auf höchstem Niveau gipfelnd, gehört Mysteriúm zu den besten MANILLA ROAD-Veröffentlichungen überhaupt, was auf den textlich und musikalisch erlesenen Inhalt ebenfalls zutrifft. Passend zum restlos überzeugenden Gesamtresultat schmückt ein wunderschönes Fantasycover, das dem Inhalt der Musik in aller Form gerecht werdend, sehr deutlich an die alten Klassiker der starken „Crystal Logic“, „The Deluge“, „Open the Gates“ oder „Mystification“-Kultära aus den 80ern heranreicht. Mysterium deckt eine wesentlich größere,  kompositorisch facettenreicher gefächerte Bandbreite ab als sein deutlich um einiges weniger flexibler Vorgänger. Vom schnellen direkten Vorschlaghammer „Stand your Ground“ bis zum langen Elf Minuten  Melancholicbombastepos „Mysterium“ ist alles dabei, was MANILLA ROAD auszeichnet, einschließlich der bewährt guten alten 70er-Wurzeln. Beim folkig-verträumten, schwer an die Urväter des Progressive-Rock JETHRO TULL erinnernden Akkustiksong „The Fountain“ kommt richtiges Abenteuerflair auf, ehe „The Calling“ enormes Düsterspacerockflair entfaltet, das mich sehr an HAWKWIND erinnernd, nahtlos eine Brücke zum Titelgebenden 11-Minuten Überepos „Mysterium“ baut, dessen Inhalt zeitlosen über jegliche Kritik erhabenen Monumentalkultepen des Eliteformats „Dreams of Eschaton“ oder „Hour of the Dragon“ ebenso gerecht wird. Edelsahne, was die EpicMetal-Legende aus Kansas hier abgeliefert hat. Mysteriúm ist mindestens noch einen Tacken stärker als der keineswegs schwache Vorgänger Playground of the Damned. Der treue MANILLA ROAD-Fanblock darf sich über einen extrem cremigen Silberdeckel freuen, dessen Inhalt zeigt, warum MANILLA ROAD selbst nach 35 Jahren seit ihrer Gründung mit aller Berechtigung unersetzbar für die Epic-, True-, und Progressivemetalfangemeinde sind. Wer sich jetzt noch über den Sound mokiert, aber sonst keine Probleme hat, wird in diesem Leben k e i n echter MANILLA ROAD-Fan mehr, Punkt, aus! Ergibt unterm Strich eine dicke 9,5 - 10 von 10.