RAVEN BLACK NIGHT - Barbarian Winter
VÖ: 19.02.2013
(Metal Blade Records)
Homepage:
http://www.myspace.com/ravenblacknight
Ende 1999 gegründet, veröffentlichten RAVEN BLACK NIGHT aus 'Down Under' (Australien)sechs Jahre später 2005 ihr Debütalbum „Choose the Dark“, das vor acht Jahren für einiges Aufsehen in der Metal-Szene sorgte). Stilistisch sind sich die Mannen vom 5. Kontinent nahezu treu geblieben. Heroisches wird geschickt mit 70er/80er Zeitgeist/Spirit geknüpft, jedoch greifen RAVEN BLACK NIGHT dabei gar nicht erst in die Retro-Kiste, sind weder knietief im Doom verankert, noch ist der Band auch nur im Entferntesten gewisse Nähe zur gewohnt Standardklischee überladenen HAMMERFALL & Co.-Kiste anzumerken. Überhaupt lässt sich das australische Brigadekommando rein gar nicht erst auf irgendeine Band vollständig festlegen. Das folgende Zweitwerk setzt den bisherigen Streifzug im Sinne klassischen Heavy Metals in jeder Hinsicht schnörkellos fort. DEEP PURPLE, BLACK SABBATH, IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, DIO, RAINBOW, manchmal ebenso mit leichter US-Metal-Neigung in Richtung SAVATAGE, OMEN, RIOT, METAL CHURCH und anderer, geben sich beinahe übergangslos die Klinke in die Hand; gelegentlich dringt ein Hauch exotischer Epicprogacts wie MANILLA ROAD, CIRITH UNGOL oder BROCAS HELM durch, wovon „Mysery Woman“ und „Black Queen“ Zeugnis ablegen. Der pathetische Anfang samt Aufbau vom fast Neuneinhalb Miniütigen Epic-Titelstück „Barbarian Winter“, - das in Mittelteil und Endphase sogar von tiefen Deathgrowls begleitet wird, - erinnert an MANOWAR. „Lips of Desire“ wartet mit sauberem BLACK SABBATH-Anstrich auf. „Nocturnal Birth“ begeistert durch tiefgreifend schamanisch wirkende Umsetzung, die einer alten Prog-Kauz-Formation wie DARK QUARTERER zur Ehre gereichen würde, in dessen Verlauf sich Bilder von den Aborigines, australischen Ureinwohnern in Gedanken abzeichnen, - das Stück tendiert sehr zu meiner Freude in Blickrichtung DIO/RAINBOW, während das in ein halbes Dutzend majestätisch-elegische Zwischenparts gehüllte „Angel With a Broken Wing“ zuguterletzt mittels satter Grooveline ungezügelt das Rock n' Roll-Hämmerchen kreisen lässt, und neben BLACK SABBATH/RAINBOW/DIO-Einfluß (bezüglich der Leadgitarre) gar manch versteckten MOTÖRHEAD-Unterton beinhaltet. Unabhängig davon, was auch immer sonst hinsichtlich des Inhalts von RAVEN BLACK NIGHT aufgefahren wird, klassischer Heavy Metal ist das hier durchaus, was die Australier zelebrieren und - soviel sei festgestellt, - von ausnahmslos gehobener Güteklasse! Saubere Melodien, hymnenhafte Songstrukturen, mitreißender Klargesang, ein deftig klatschend schepperndes Schlagzeug, packende Gitarren, gebettet in dazugehörig schwerblütiger Melancholicatmosphäre, welche oft durch Backgroundgesänge Unterstützung findet; hinzu kommt die passend hierzu etwas altbackene Produktion. Oldshooler/innen können frei wählen, ob ihnen dieses Gebräu zusagt, ich ziehe für Barbarian Winter eine qualitätsbewußte 9 auf der Skala von 10.