EXARSIS – The Brutal State

 

VÖ: 15.03.13
(MDD Records)

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nicht angegeben

Nach einem Demo in 2010 und dem selbst aufgenommenen Debut "Under Destruction“ (2011), welches vom griechischen Label Eat Metal Records veröffentlicht wurde, steht nun also der nächste Output "The Brutal State“ der griechischen old school Thrash Metal Formation EXARSIS in den Startlöchern.
Das Album beginnt mit einem interessanten Intro und was die neun folgenden Songs dann anbieten ist eine Mischung aus Nuclear Assault, Exodus und Testament, wie sie in den 80ern oder Anfang der 90er klangen. Wer so wie ich mit dieser Musik groß geworden ist, wird also in alte Zeiten versetzt und sollte eigentlich beglückt zugreifen können, wenn da nicht der Alex wäre.
Alex steht bei EXARSIS hinter dem Mikro und bereitet mir große Kopfschmerzen! Da könnte die Musik noch so gefällig sein (dazu gleich mehr), aber der Gesang macht es mir äußerst schwer, den Silberling auch nur ansatzweise zu genießen. O.K., ist alles Geschmacksache und über Geschmack lässt sich streiten und wer auf gequältes Kindergeschrei in höchsten Tonlagen steht... bitte sehr!
Versuchen wir also einmal den Gesang auszublenden und fokussieren uns auf den Rest der Musik: Geboten wird handwerklich solider Thrash, allerdings ohne große Eigenständigkeit oder Abwechslung. Ein Thrasher reiht sich an den nächsten und die Stücke sind durchweg austauschbar oder belanglos. Gleiches Tempo, gleiche Songstruktur und in jedem Song das Gesangduell zwischen Alex und dem Background-Gesang. Es fehlt die Überraschung, das Andere, das Eigenständige. Alles schon mal dagewesen und dazu auch noch besser. Warum sollte ich mir "The Brutal State" anhören, wenn ich mir die Zeit besser direkt mit "Bonded By Blood", "The legacy" oder "Game over" vertreiben kann? Selbst die Produktion von "The Brutal State" klingt late-80er-mässig, so dass das Album in sich zwar geschlossen und konsequent wirkt, aber wohl nur Hardcore Fans ansprechen wird, die eben in dieser Zeit hängen geblieben sind und sich dem Fortschritt im Thrash verweigern.
Als Anspiel-Tipp möchte ich exemplarisch auf „Surveillance Society“ verweisen, nicht unbedingt weil der Song in irgendeiner Form aus dem Album herausragt, sondern weil hier recht gut aufgezeigt wird, wo der Weg von EXARSIS auf diesem Album hingeht. Eigentlich gibt es aber auf "The Brutal State" keinen Song, der namentliche Nennung verdient hätte.

Mein Fazit: Daumen runter!