HYPOCRISY - End Of Disclosure
VÖ: 22.03.2013
(Nuclear Blast Records)
Homepage:
www.hypocrisy.cc
Lässt das Cover des neuen HYPOCRISY-Silberdeckels ungefähr erahnen, wohin die neun darauf vertretenen Kompositionen inhaltlich tendieren, bestätigt sich meine Ahnung fast programmatisch.Weckt der wuchtige Opener „End of Disclosure“ unweigerlich Gedanken an den Mittelteil der Abducted LP, erinnert mich der düsterheroische Abschlußtrack „The Return“ beinahe an sein in den 90'ern veröffentlichtes Gegenstück „Fractured Millennium“, sehe ich Maestro Tägtgrens bewährte Crew geistigen Auges in knielangem Schwarzledermantel und Brille auf der Bühne stehend vor mir, während dunkelgrün-weiß aufwallender Nebel den Beginn einer neuen, zuvor bislang nie dagewesenen Düsterära verkündet. “End of Disclosure” ist abwechslungsreicher ausgefallen als seine drei Vorgänger. Das Album verfügt zu meiner Freude über unglaublich griffig mitreißende Grooves, den bewährt wechselseitigen Kombi-Thrash/Death/Blackeinschlag, und wahnsinnig viel Science Fiction-Endzeitatmosphäre, deren Inhalt reichlich Spannung erzeugt, genügend Querverweise zu den hochgeschätzten 90'er Meisterwerken „The Fourth Dimension“ und „Abducted“ bietend; daneben huldigt die andere Seite frühen Obsculum Obscenum-Zeiten, was sich in ungeschliffen rohen Brutalnackenbrechern des Kalibers „Tales of Thy Spineless“ und „United we Fall“ äußert. Rasend schnell, kompromisslos direkt aus dem Rohr gefeuert knallharter Prügel Death Metal vom Feinsten, der alle Sicherungen in Sekundenschnelle dauerhaft von 0 auf 100 zum Durchglühen bringt! Im Gegensatz dazu mähen zentnerschwer schleppend anrollende Epic(doom/death)walzen alles um, was ihren Weg kreuzt. Vor „Hell is where I stay“ und „Soldier of Fortune“ können selbst gestandene Doomer andächtig in die Knie gehen. - Soviel geballte Ladung Heavyness am Stück bricht mühelos jede Mauer frei! Ungemein fesselnd heavy, melodisch, atmosphärisch, teilweise rasend schnell, im Gegenzug plötzlich monumental, düster, schleppend, elegisch, sakral im Midtempobereich pendelnd bis tief in extrem Doombereiche hinein driftend, oberamtlich druckvoll fett produziert, dreht sich ein edel geschmiedetes Deathmetalkunstwerk im Playerschacht, das schon jetzt zu meinen Topfavoriten zählend ein echtes Highlight darstellt, das zum Jahresende unter Garantie in meiner Best of Five-Auflistung landen wird. Peter Tägtgren's monströses Growlorgan klingt trotz aller ihm inne wohnenden Rauheit gewohnt flexibel. Mit diesem ausnahmslos fesselnden Gesamtergebnis gelingt es den Schweden HYPOCRISY erneut dort Maßstäbe zu setzen, wovon unzählige Genrekollegen nicht einmal auch nur annähernd zu Träumen wagen! Neun Volltreffer mitten ins Schwarze, deren Bizarre Düsteratmosphäre Science Fiction und Realität in unnachahmlich majestätischer Weise verschmelzend eins werden lässt!
Fazit: Unumgängliches Muss für die old school Death Metal Fraktion!