HALLOWEEN - No One Gets Out
VÖ: 29.03.2013
(Pure Steel Records)
Homepage:
http://www.halloweentheband.us/
Mit “Don't Metal with Evil“ schufen 1984 sie einen richtungweisenden Undergroundmeilenstein, dessen Status als Mitbegründer des „Horrormetals“ unbestritten ist. Sieben Jahre später sollte der im Original ebenso wie das unübertroffene Debüt als gesuchte Rarität hoch gehandelte Zweitling den Weg auf den Tonträgermarkt finden. Bis heute haben die US Horrormetaller immerhin dank bewundernswert eiserner Härtnäckigkeit sechs vollständige Longplayer an den Start gebracht. Auf dem Zweitling „No one gets Out“ herrscht die selbe Melange aus klassischem Heavy Metal versetzt mit Power- und Speedanteilen, (nicht mehr ganz so ungeschliffen rauh dargeboten wie auf dem herausragenden Debüt), wobei gerade letzter Anteil das Debüt in Puncto Druck und Tempo knapp übertreffend etwas deutlicher in den Hintergrund rückte. An der Klasse des hochkarätigen Inhalts rüttelt dieser Umstand kein bisschen. Bei diesem fast Einstündigen Heavymetalhorrortrip der auch live zu fesseln weiß, (wie die kleine Europatour der Amis im letzten Jahr eindrucksvoll bewies), ist es vollkommen unabhängig, ob es sich um geradlinig schnelle Powerspeed Attacken beispielsweise „Crawl to the Altar“ den fast schon heroisch auf die für die Band beinahe unsäglich lange andauernd siebenjährige Wartezeit gemünzten Brecher „7 Years“, die herzergreifend viel Pathos aufweisend alle Nackenhaare senkrecht stehen lassende Melancholie-Ballade „The Death of Love“, der relaxt zwischen DOKKEN/KEEL und DIO schwankende Stampfrocker „Kings“ von monumentaler Schwerblütigkeit geleitet an den gleichnamigen Horrorfilm im Zuge von sich langsam auf die Erde herabsenkender Dunkelheit getragene Übertracks wie „Sanity in Danger“ und „Miss Eerie's Child“ oder direkte Powerbanger á lá „The Thing that Creeps“ handelt. Shouter Brian Thomas' klagendes Organ klingt um einiges kräftiger, wodurch es auch besser zur Geltung kommt. Die knackige Coverversion des alten KISS Gassenhauers „Detroid Rock City“ lässt ebenso wenige Fragen offen. Mit dieser alle Mühen rechtfertigenden, schon recht lange überfälligen Neuauflage haben PURE STEEL der klassischen Heavy Metalfangemeinde einen Riesen Gefallen getan! Klassische US-Metal Fans werden programmgemäß nach der lobenswert überarbeiteten Neuauflage dieses brillianten US-Metal Schmuckstücks lechzen, das seinem genialen Vorgänger niveautechnisch mit fast keiner Unze nachsteht. Zum Abschluß sei noch darauf hingewiesen, dass sich die Sound technische Überarbeitung der alten Mastertapes gelohnt hat. Vergleichsweise zum etwas dünner abgemischten Vinyl empfiehlt es sich in diesem Fall, der CD-Variante den Vorzug einzuräumen.