SUB7EVEN - "Love Chains N Rockets"

Nachdem man nun doch schon satte vier Jahre nichts mehr von der einst erfolgversprechenden Kombo aus dem Pott gehört hat, bin ich um so gespannter als ich das neue Werk der mittlerweile zum Quartett geschrumpften Band in den Händen halte. Bereits nach kurzem Hören zeigt sich, dass es manchmal wohl gar nicht so schlecht zu sein scheint, wenn man gezwungen ist, kreative Schaffenspausen einzulegen und währenddessen die ein oder andere Umstellung im Bandgefüge stattfindet. Was Sub7even auf "Love Chains N Rockets" praktizieren, ist deutlich erwachsener, vielschichtiger, rockiger und vor allem unanstrengender als alles vorher Ausgestoßene. Hier wird eine bis dato unbekannte Seite der Truppe zum Besten gegeben: Es rotzt, es ist rau und auf der anderen Seite dann doch wieder so verdammt einfühlsam, was eine Megaballade der Marke 'Little Suicide' ohne Zweifel zu hinterlassen, stante pede klar stellt. An manchen Stellen klingt man ein bisschen nach den Foo Fighters, anderswo weckt man Erinnerungen zur einstigen Kulttruppe Selig, eine Prise Ozzy ist durchaus gestattet und auch der enge Kontakt zu den Onkelz lässt sich das ein oder andere Mal nur schwer verstecken. Was diese Tatsache noch begünstigt, ist, dass Stephan Weidner und Michael Mainx den Silberling produziert haben. Wer jetzt Befürchtungen hat, dass hier jemand einfach nur frech abkopiert, kann sich aber entspannt zurücklehnen. Sub7even geben hier eine eigenständige und homogene Arbeit ab, die auf die früheren technischen Spielereien verzichtet und sich hinter nichts und niemandem zu verstecken braucht. Die Songs sind griffig, der Gesang wartet immer wieder mit geilen Hooks auf und auch eine etwas provozierte Singalong-Nummer wie der Opener 'Raw Like Sushi' schafft es, den Hörer in angenehme Partylaune zu versetzen. Die Band hat endlich auf den richtigen Weg gefunden und dafür erhält sie auch 9/10 Punkte.