LE MANS - "Rebel Action"

Schweden wartet mit musikalischem Nachwuchs auf und wie vermutet muss sich dieser keinesfalls verstecken. Die sechsköpfige Gruppe Le Mans um das hübsche Stimmtalent Kris Le Mans zeigt sich auf ihrem Debutalbum "Rebel Action" von der besten Seite und wird sicherlich weiterhin für ausreichend Gesprächsstoff sorgen. Die Band selbst sieht ihre Einflüsse in der Musik der Stooges, Eurythmics und Depeche Mode. Eben diese hört man an manchen Stellen auch angenehm heraus, das Endprodukt hat Vergleiche im Prinzip aber nicht nötig und kann sehr gut alleine existieren. Die verführerisch anziehende, teils zerbrechliche Stimme der Frontfrau Kris verleiht den düsteren elf Poprocksongs auf 'Rebel Action' ein unverwechselbares Charisma, in das man als Hörer nur all zu willig eintauchen und einen Schnipsel der Stimmungen mit sich nehmen mag. Ein klein wenig stilvollere No Doubt gibt es bei 'Talk' und 'Self' nur mit Klavier und Gesang geht ganz tief unter die Haut. Hier beweist die Sängerin die Variabilität ihrer Stimme, die in dieser Nummer viel tiefer und gesetzter erscheint. Sechzigerriffs treffen bei 'Rolling The Stones' auf 80er-Pop und Dark-Wave-Elemente. Depeche Mode sagen laut "Hallo" und die Band grüßt professionell zurück. Die sechs Musiker/innen komponieren durchdacht, packend und leidenschaftlich. Obwohl ich meine Hörgewohnheiten normalerweise deutlich in der Metalecke habe, schaffen es Le Mans ohne große Kraftanstrengungen, meine Aufmerksamkeit für die komplette fast vierzigminütige Spielzeit ihres Debuts zu buchen und lassen das Drücken der Repeattaste zu einem unvermeidlichen Ritual avancieren - 8/10 Punkte.