SABATON - "Attero Dominatus"
VÖ: 28.07.06
Style: Metal
(Black Lodge/Sound Pollution)
Homepage:
www.sabaton.net
Überraschungen sind immer wieder was Feines und unerwartete Freuden mit aller Wahrscheinlichkeit die besten ihrer Art. So bin ich doch nicht schlecht erstaunt, dass gerade im Moment eine CD einer mir sonst nicht ganz so gelegenen Spielweise des Metal seit etlichen Durchläufen nicht mehr den Weg aus meinem Player findet. Nach dem Erfolg des letztjährigen Debuts "Primo Victoria" machen sich die Schweden Sabaton anno 2006 daran, der Musikwelt wieder etwas mehr Epos und rauen Charme einzuflößen. Zu diesem Zweck verschanzte man sich zum wiederholten Male im kultschwangeren 'Abyss' bei Tommy Tägtgren und schuf dort neun knackige Metalhymnen. Thematisch bewegt man sich auf diesen in recht traditionellen Gefilden, im Dunstkreis des Krieges und seinen ganz eigenen Geistern. Sabaton erzählen packende Geschichten aus verschiedenen Perspektiven und modellieren mit ihrer Musik den perfekten Soundtrack dazu. Der Opener und gleichzeitig Titeltrack 'Attero Dominatus' beginnt in Nightwishs Wishmaster-Manier, unterlegt mit kraftvollen orchestralen Betonungen auf den im Chorus teils lateinischen Lyrics. Sänger Joakim hat ein ausdrucksstarkes, männlich raues Organ und lässt sich zu meiner Freude zu KEINEM Eunuchengeschrei hinreißen, sondern präsentiert sich stark und mit der nötigen Sättigung an Testosteron. Zwei richtige Perlen verstecken sich gleich zu Beginn hinter 'Nuclear Attack' und dem hymnisch stampfenden 'Rise Of Evil', das sich mit dem 1000jährigen Reich und dem Holocaust auseinandersetzt. Die immer wieder gesetzen orchestralen Akzente sind genau an den richtigen Stellen im Einsatz und lassen das knapp über 40minütige Zweitwerk der Nordmänner zu einem unvergesslichen, nachdenklichen und pulsierenden Musikepos werden. Mein Albumtipp des Monats Juli - 9/10 Punkte.