TIERRA SANTA - "Mejor Morir En Pie"

Spanische Geschichte zu beschreiben, liegt mir nicht unbedingt. Jedoch sehe ich das hier etwas anders. Im Jahr 1997 schickten sich fünf junge Iberer an, in ihrem Land musikalisch für Aufsehen zu sorgen. Irgendwie bekam ich damals das selbstbetitelte Debüt von Tierra Santa in die Hände und war begeistert von dem an Iron Maiden angelehnten und auf spanisch eingesungenen Songmaterial. Über die Jahre folgten sechs Studioalben, ein Live-Album und ein Live-Video mit Single und die Herrschaften schüttelten diesen angedichteten Klon-Effekt über die Jahre ab. Jetzt warten die Mannen um Fronter Angel mit dem siebten Longplayer auf, der auf den Namen „Mejor Morir en Pie“ hört. Gerade der spanische und die Songs somit bestimmende Gesang hat sich nicht verändert, wie beim ersten Albumdurchlauf durchweg positiv zu vernehmen ist. Auffallend ist jedoch, dass im Gesamten das aktuelle Material etwas mehr aus dem Melodic metallischen in rockigere Gefilde abgedriftet ist. Zu den beiden Gitarren gesellt sich jetzt auch wieder ein Keyboard, was den Weichspülfaktor zusätzlich noch unterstützt. Bei „Una luz en la oscuridad“ erzeugt es sogar einen 80er Hammond-Flair. Sehr wenig erinnert noch an vergangene Zeiten, obwohl das Material im Allgemeinen sehr eingängig erscheint, aber sich die Songs gegeneinander nicht sonderlich abheben. Die herrlich metallischen Gitarrenriffs und Tempiwechsel vergangener Alben sucht man weitestgehend auch vergeblich. Als große Ausnahme sei hier "La Impureza de la Amistad" genannt. Das reißt auch nicht das klasse eingespielte „Himno a la alegria“ (Instrumentalversion von „Freunde schöner Götterfunken“) raus. Es bleibt abzuwarten, ob der neu eingeschlagene Weg der richtige sein wird und man so weitere Käuferschichten erobern kann, ohne die bestehende Anhängerschaft zu verlieren. Gut produzierte, aber gerade mal 42 Minuten Playtime, sind da auch nicht gerade sonderlich förderlich.
 
Anspieltipps:
Mejor morir en pie
Magia
La Impureza de la Amistad