STONEGARD - "Arrows"

Dass musikalische Grenzen auch ruhig mal durchbrochen werden dürfen und Musik nicht geschrieben wird, um sich nach der Arbeit irgendwelcher schlauen Schreiberlinge in Kategorien wieder zu finden, sollte klar sein. Laut Angaben der unzähligen Bands und ihrer Plattenfirmen macht ja auch eh jede neue Truppe etwas anderes und lässt sich ach wie schwer einem Genre zudichten, da ihre Einzigartigkeit ja mal herzallerliebst so was von zweifelsohne im Raum steht und wer es nicht hört, eh keine Ahnung hat. Etliche Enttäuschungen und Beipackzettellügen später ist es aber doch schön, festzustellen, dass es solche Bands scheinbar wirklich zu geben scheint. Eine solche verbirgt sich hinter dem Namen Stonegard, die mit "Arrows" erstmals die besten Songs aus den fünf Jahren ihres Schaffens veröffentlichen und so für einige Verwunderung sorgen. Die musikalischen Grundsätze dieser vier Kerle sind sicher im Stonerrock zu finden und doch ist hier so viel mehr im Spiel, das auch nach mehrmaligem Hören zu unterhalten weiß. So werden beim Titeltrack einfach mal ein paar fette Thrashriffs über das erdige Fundament gepackt und die Welt schaut gleich ganz anders aus. Ein bisschen Modern Metal kommt auch mal zum Zuge und schwer, psychedlisch angehaucht, nagt das sehr gefühlvolle 'At Arms Length' an den Höreröhrchen. Die Gitarren bieten ein bisschen Black Label Society hier, ein wenig System Of A Down an anderen Ecken und auch der Knüppel wird immer wieder gern aus dem Sack gapackt. Ein Bastard zwischen Klassik und Moderne, über dem die Rockröhre des Sängers thront, der in etwa wie die männliche und rauchige Ausführung von Klaus Meine klingt. Nackenkrämpfe, Mitfühlen, Luftgitarre und einfach nur abgehen bei einer Produktion von Daniel Bergstrand....Stonegard sorgen für vieles...wären die Songs nun noch etwas runder, gäbe es auch problemlos noch mehr als 6/10 Punkte.