DARK AT DAWN - "Dark At Dawn"
VÖ: 01.09.06
Style: Metal
(AFM Records)
Homepage:
www.dark-at-dawn.de
Den Nacken gedehnt und dann nix wie los. Schon der Opener 'The Alliance' beginnt mit ganz viel Epos und Heldenblut und weist immer wieder Charakterzüge der Belgier Ancient Rites auf. Um gleich eins klar zu stellen: Hier gibt es zu Beginn keinen Midtempo-Faschingsmetal, sondern der Fuß ist stets auf dem Gaspedal geparkt. 'Dark And Dawn' besticht durch seinen groovenden Refrainriff und die rauen Vocals des Sängers Thorsten. Ein bisschen zu typisch und ansatzweise kitschig kommt dann das getragene 'Avalon' daher. Mit der nötigen Promilleausstattung aber sicher ein Song, der für so einige platonische, bierreiche Männerumarmungen und Brudergesänge auf den kommenden Feiern und Clubbesuchen sorgen dürfte. Spätestens bei 'Roses Of Light' wird dann das bestätigt, woran ich vorher schon einen kurzen Gedanken verschenkt habe. Hier riecht es verdammt nach Sentenced zu "Amok" Zeiten. Der Gesang birgt mit der instrumentalen Ausstattung in diesem Track genau solche Assoziationen. Und gelinde gesagt: Es ist geil! Genau so geht es dann auch weiter mit dem ruhigeren 'Road To Eternity'. Die Finnen werden hier aber nicht kopiert, viel mehr wird hier etwas ihrer Klasse mit eigenen Charakterzügen gemischt - das Endergebnis packt und ist eine nette, unaufdringliche Beschäftigung für die Ohren. 'The Passage' klingt dann eher wie ein Weihnachtslied aus den 60ern und passt mal wieder gar nicht zu dem, was die Band die letzten paar Tracks zum Besten gegeben hat. 'Glorious Duty' geht nochmal schön nach vorne und mischt thrashige Charakterzüge mit melodischen Metalelementen und einem Chorus, der auf einem satten Doublebassteppich präsentiert wird. Im Gesamten vermisse ich in den elf Tracks der Band etwas die Konstante. Sie machen zu keiner Zeit etwas Schlechtes, aber manche Songs könnte man sich einfach besser auf einem separaten Album vorstellen. Eine große Stärke und gleichzeitig Schwäche ist der Gesang. Einerseits ist er rau und packend und sorgt für einen Wiedererkennungswert im Songmaterial, andererseits könnte er gelegentlich etwas mehr Abwechslung vertragen. Obwohl ich einigen Songs die volle Punktzahl geben würde, im Gesamten dann etwas kleinere, aber gute 6,5/10 Punkte.