VIRGIN STEELE - "Visions Of Eden"


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VÖ: 08.09.06
(T & T Records / Sanctuary)

Homepage:
www.virgin-steele.com

Man schrieb das Jahr 1986, als die europäische Metalwelt auf die New Yorker Powermetaller Virgin Steele und ihren eigentlich schon dritten Longplayer „Noble Savage“ aufmerksam wurde. Mit dem Nachfolger „Age of Consent“ und dem „The Marriage of Heaven and Hell“ Doppelpack gelang schließlich der Durchbruch des Schwert schwingenden und mit seinen legendären hohen Screams bekannt gewordenen Goldkehlchens David DeFeis. Eine musikalische Kursänderung in Richtung dem Vertonen von mystischen Sagen der Antike begannen DeFeis und sein langjähriger Begleiter an der Klampfe Edward Pursino 1998 mit „Invictus“ und der ebenfalls in zwei Akten veröffentlichten „The House of Atreus“ Saga 1999/2000. Diesen Hang lebte Mastermind DeFeis dann in den letzten sieben Jahren mit dem Komponieren von drei „Metal-Opern“ (1999: „Klytaimnestra oder der Fluch der Atriden“; 2001: „Hel oder Die Rebellen“; 2005: „Lilith“) und auch der Aufführungen am Memminger Landestheater aus, wo er es tatsächlich schaffte, Schlips- und Kuttenträger in einträglicher Gemeinschaft mehr als nur zum Applaudieren zu bringen. Und eben letztgenannter Oper entstammt das hier vorliegende Konzeptalbum „Visions of Eden“ (The Lilith Project – A barbaric romantic Movie of the Mind). In 11 Tracks über fast genau 80 Minuten wird hier die die Ablösung der Götterordnung durch die Auslöschung der ursprünglich weiblichen Gottheiten thematisiert und aus der Sicht der geschändeten Lilith erzählt. Musikalisch sehr abwechslungsreich, sowie theatralisch umgesetzt, ärgert man sich schon, dies nicht mal orchestral live erlebt zu haben. Aber keine Panik, musikalisch ist das Ganze in geniale Melodienbögen aus vergangenen Tagen und nicht orchestral verpackt, wobei viele Themen von den Alben wie „Age of Consent“, „Life among the Ruins“ oder auch dem „Marriage“-Duo entspringen oder stark daran erinnern. Stimmlich schlägt sich der gute David nach wie vor recht gut, auch wenn sich vielleicht die fast vier Oktaven Stimmumfang von damals auf 2,5 reduziert haben dürften. Dadurch, dass er das Album fast im Alleingang komponiert und produziert hat, bestimmen auch die von ihm eingespielten Keyboards das Geschehen. Edward Pursino und Josh Block stehen mir dagegen produktionstechnisch mit ihren 6- bzw. 7-Stringern dazu leider etwas im Schatten. „Visions of Eden“ ist für mich nach langer Abstinenz DIE Rückkehr von Virgin Steele auf die metallische Bühne. Für viele werden die oftmals ruhig angestimmten Passagen den Schmalz in den Ohren bedeuten oder das Uptempo wir zu sehr vermisst, aber lasst euch gesagt sein, dass ich beim ersten Hördurchgang auch noch so dachte. Mittlerweile ordne ich VoE trotz der leicht einseitigen Produktion in die Top 5 der bis jetzt 11 erschienenen VS-Studioalben ein. Eine musikalisch geniale Scheibe!

Anspieltipps:
Immortal I stand (The Birth of Adam)
Angel of Death
God above God
The Hidden God

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