FROSTTIDE - Awakening
VÖ: 30.08.13
(NoiseArt Records)
Homepage:
www.facebook.com/Frosttide
Finnland liefert wie so oft ein weiteres Beispiel dafür, welch schier unerschöpfliches Potential in den Musikern aus dem „Land der tausend Seen“ schlummert. Bei der jungen auf den Namen FROSTTIDE hörenden Truppe, die auf dem Heidenfest 2013 zusammen mit ihren Erfolgsgaranten als ihren über jede Kritik erhabenen Landsleuten ENSIFERUM und TURISAS in die Schlacht zieht, wird gern kräftig in schnellem Ballertempo auf's Gaspedal getreten. Fette Riffs, wunderschön heroisch vorgetragene Chorpassagen, tiefer Deathmetalgrowlgesang, sowie der von anderen Szene- Protagonisten mindestens ebenso effektiv in Szene gesetzte Einbau unverzichtbarer Folkelemente, und per Keyboard erzeugten Bombasteffekten (Sturmwind, Wasser und orchestral mystische Heroic -Parts, die bei erlesenem Viking-Folk von Topformat, auf „Awakening“ zweifellos zur Genüge vorhanden definitiv nicht fehlen dürfen. Rasante Duelle zwischen Keyboard und Klampfe runden ein insgesamt prickelndes Viking-Folkmetalintermezzo ab, an dem Genrefans kaum vorbeikommen. Inhaltlich handelt es sich um ein Konzeptalbum, welches die Geschichte einer Gruppe von Kriegern erzählt, die sich auf eine schwierige Mission begeben, um ein Dorf vor einer diesem bevorstehend feindlichen Invasion zu beschützen, - eine Storyline, die unverzüglich Gedanken an den 13. Krieger im Auge des Betrachters weckt. Nach zwei sehr hörenswerten in Eigenregie veröffentlichten EP's „Dawn of Frost“ und „Our Journey“ wurde es für die 2009 gegründeten Folkmetaller um Sänger Joni Snoro endlich Zeit für das lang erwartete Debüt, welches mir nun vorliegt, und was für eins! Heiliges Kanonenrohr, - unglaublich, was diese blutjung im Altersdurchschnitt keine zwanzig Lenze fassende Crew auf ihrem Debüt verzapft! Ganz im Stil unentbehrlicher Genregrößen wird hier drauflos gehämmert, das es einem die Sprache verschlägt. Wirklich sensationell, was dieser Finnentruppe bei Tracks wie „Quest for Glory“, „No Turning Back“, (man höre bloß einmal das emotionell unheimlich tief am Nerv der Seele rührend fesselnde Zwischenspiel „Dawn of Despair“, „Ruins of Defeat“ , gehe von Bruder Epic und Schwester Pathos berührt, ehrfürchtig in die Knie) oder das überlange vierzehn-Minuten-Opus „Unwritten“ (Engraved in the Stars) gelingt, die richtig verführerisch in verschneite Winterlandschaften, wo Trolle, Feen, Elfen und Goblins zu Hause sind, - Hügel, Wälder, Seen, in der Umklammerung von Kälte Schnee und Eis hineinführt, wobei schon die kultige Namensgebung aller Titel vom Siebentracker einschließlich Intro gehörig Bände spricht!
Fazit: Grandios gelungenes Debüt, - optimales Hörfutter für die ENSIFERUM-, TURISAS-, und WINTERSUN-Fraktion! 9 von 10 sind für diesen Wahnsinns-Vinyleinstand vollauf gerechtfertigt!