MAEL MORDHA - Damned When Dead
VÖ: 16.09.2013
(Candlelight Records)
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Das keltische Ringkreuz, dem der Gehörnte den Kopf abreißt verkündet unmissverständlich eines: hier sind echte Überzeugungstäter am Werk, die der irischen Mythologie, Geschichte und Folklore ihre wahren, viel zu lange vergessenen Werte zurückbringen. Auszüge der englischen Geschichte werden ebenso mit einbezogen, doch in erster Linie dreht sich der Inhalt um die ausgeprägt mystische, blutige Vergangenheit Irlands. MAEL MORDHA aus Dublin (Irland) haben sich mit ihrem in englisch gesungenen Gaelic-Doom-Metal vortragen, seit immerhin zwölf Jahren eine unabhängig eigene Nische innerhalb der ohnehin schon recht kleinen lediglich von speziell auf diese Art von Musik schwörenden Celtic-Doom-Metal-Szene geschaffen, klagen über den Einfall und die Sächsische Fremdherrschaft in England, sowie die Furcht der Iren vor den englischen Besatzern, wobei es den Sachsen gelang, bis auf Wales, einige Teile Schottlands und Cornwall fast das gesamte englische Königreich bis zum 9. Jahrhundert zu beherrschen, ehe sie ein Jahrhundert später durch die Normannen verdrängt wurden. Soviel zum geschichtlichen Teil, in musikalischer Hinsicht besitzt das Ding enorm viel Reiz. Am meisten fasziniert mich an diesem prächtigen Gesamtwerk die Kombination aus dunkel-melancholischer Folk-Epik gebunden in wahrhaftig stattgefundener Historie. 1998 gegründet, folgen MAEL MORDHA nach bislang vier zwischen den Jahren 1999 – 2004 veröffentlichten EP's und zwei keineswegs lauen Vorgängeralben ihrem bisher eingeschlagenen Pfad mit aller Konsequenz. „Damned when Dead“ beinhaltet acht Lehrstücke geschichtlich aussagekräftigen Stoffes, dessen heroische Umsetzung in puncto Intensität nur vom Gesang, der zwischen Schreien, Krächzen und Growls zwar durchaus PRIMORDIAL-Niveau erreicht, aber nicht ganz so heftig zwischenzeitlich immer mal kurz aufblitzend in WAYLANDER-Bereiche vorstößt, der elegische Düster-Melancholicfaktor hingegen könnte von MY DYING BRIDE oder PARADISE LOST sein, vereinzelt kommen auch proggige CATHEDRAL zum Vorschein. PRIMORDIAL treffen MY DYING BRIDE, CATHEDRAL, PARADISE LOST und WAYLANDER am Abgrund einer dunklen Klippe. Schleppende Riffkaskaden, treibende Bassläufe, schepperndes Drumming, Filigranleadsoli, zielstrebig vorwärts rollende Grooves, beklemmende Gänsehautatmosphäre, spielerische Finesse, majestätische Singalongs (ooohooohooohoooohoooo) lautet das Erfolgsrezept von MAEL MORDHA. Die können sowohl schleppend als auch zügig, wenn's drauf ankommt, wobei der betont leidenschaftlich facettenreiche Gesang besonderes Merkmal dieser phantastischen Band ist, die mich komplett zu begeistern weiß, - elegischer Epic-Düster-Folk-Doom im heroischen Pathosgewand dem vor allem eines ganz deutlich zu eigen ist: Wiedererkennungswert! Flötenklänge wirken den wechselhaften Gesang zusätzlich ergänzend effektiv entgegen Kraftvoll mit reichlich Druck auf dem Kessel produziert, haut mich dieses vierte Hammerteil von MAEL MORDHA erneut schwer aus den Schuhen! Der Gaelische Spruchvers am Ende des Titeltracks krönt ein klasse Album, das Düster-Doomlunatics sehr zu empfehlen ist. Gefühlte Heavyness mit Wertungsfaktor 9,5 von 10!