REDEEM - "Eleven"

Verfasst am 10. Oktober 2006.

In dem Fall haben es unsere Nachbarn im Süden ganz sicher nicht erfunden, aber ein ordentliches Handwerk lernt man ja auch nur durch gute Meister. New Rock trat in den Neunzigern den Weg zum Establishment an, zu dem er sich nun schon seit einigen Jahren gesellt, ohne für weiteres Aufsehen zu sorgen. Redeem wissen, aus was die Materie besteht und geben ihr Bestes. Die Strophe des Openers 'Splendid' weckt dabei sogar ganz nette The 69 Eyes Assoziationen. Man gibt sich überzeugend gefühlvoll, melancholisch und schwer, midtempolastig. Insgesamt klingen auf „Eleven“ sehr viele Arrangements wie schon etliche Male gehört – sind sie sicher auch, ist aber nicht schlimm, da es zu keiner Zeit an Qualität mangelt. Die Jungs beherrschen ihre Instrumente, verstehen es, gefühlvoll loszurocken, was ein Titel wie 'Two Points Of View' zweifelsfrei beweist. Gelegentlich kommt ein bisschen Charon zum Vorschein, dann ist es doch das Fitzelchen Creed oder eine sanft aggressive Schlagseite in Richtung Godsmack, die Redeem auszeichnen. Wer's nicht glaubt, wage ein Ohr bei 'Black Monkey'. Auch wenn die Phrasierung des Sängers Stefano teilweise etwas gelallt klingt, besticht er durch seinen rauen und packenden Charme in der Stimme. Corrosion Of Conformity grüßen bei 'Look Around' – wie man sieht, also ein abwechslungsreicher Mix an Elementen und dennoch harmonieren sie alle perfekt und sorgen für ein stimmiges Album, das sicher keinen Award für musikalische Innovation gewinnt, dafür aber satte Rockmusik mit wuchtigem Bass, den richtigen Gitarrenriffs an der richtigen Stelle und gefühlvollem Songwriting bietet, das man mit gutem Gewissen in den Player schieben kann. 7/10 Punkte.