HAMMERFALL - "Threshold"

Nun, nachdem ich "Chapter V: Unbent, Unbowed, Unbroken" mehr oder weniger verrissen und mir (für mich unverständlicherweise, da Hammerfall keine Alben mehr wie „Glory to the Brave“ schreiben!) einigen Unmut eingehandelt hatte, war ich natürlich auf den Neuling „Threshold“ gespannt. Dann mal auf zum 6. Hammerfall’schen Longplayer. Meine Erwartungshaltung wurde nicht enttäuscht, denn auch auf „Threshold“ gibt es alles zu hören, was die Schweden bekannt gemacht und ausgezeichnet hat. Nur die Frage ist und bleibt die Umsetzung und da kann der Neuling gegenüber seinem Vorgänger deutlich punkten, ohne jedoch wieder an die beiden Erstlinge heranzureichen. Der Überflieger des Albums dürfte der hymnenhafte Opener und Titeltrack sein, der sich sofort im Ohrschmalz festkrallt und nach der Repeat-Taste schreit. „The Fire Burns Forever“ ist wie „Carved in Stone“ wieder ne neu aufgelegte Mitsingnummer, die live im Programm stehen dürfte / könnte und genau den Schunkelmetal ausmacht, den jeder Metal Normalo verdammt, aber die HF-Fans lieben. Im Gegensatz zu der für mich recht belanglosen und fast schon mainstreamlastigen Singleauskopplung „Natural High“ können „Rebel Inside“ und das epische „Dark Wings, Dark Words“ als Halbballaden voll punkten. Wie schon auf seinem Solo-Album kann hier Joachim Cans (voc.) überzeugen und sich genial in Szene setzen. In die bandtypische Ohrwürmchen-Schublade gehören noch das groovende „Howlin’ in the ’Pac“ und die Midtempo Orgie „Shadow Empire. Dass an der Produktion nichts auszusetzen ist, versteht sich von selbst, da man wie schon bei den Vorgängern von höchster Qualität ausgehen kann. Bleibt abschließend festzustellen, dass neben einigen Tiefgängen die Höhen in Sachen guter Songs überwiegt und der geneigte Fan hier auch wieder seine (fast) Vollbedienung erhält.

Anspieltipps:
Threshold
Dark Wings, Dark Words
Howlin’ in the ’Pac