BLOODY HAMMERS - Spiritual Relics
VÖ: 04.10.2013
(Soulseller Records)
Homepage:
www.facebook.com/BloodyHammers
So schnell hätte ich nun gar nicht mit dem Nachfolgealbum des BLOODY HAMMERS-Debüts gerechnet. Inhaltlich ist bei der talentierten US-Okkultrock-Combo aus Charlotte (North-Carolina) alles beim alten geblieben, wenngleich das Album in eine stärker spirituell eingefasste Richtung tendiert, die sich auf okkultes Liedgut einschließlich Darstellung ritueller Handlungen beschrieben werden, bezieht, - der Blick auf's passend gestaltete Albumcover genügt, um diesen Eindruck hinreichend zu bestätigen. Sämtliche Songs bewegen sich diesmal konstant in der drei bis vier Minutengrenze, auf überlange Tracks wurde verzichtet. Die Stücke sind kurz, prägnant, inhalts schwer, jederzeit stimmig auf den Punkt gebracht. Insofern gibt es durchaus eine tatsächlich gravierende Neuerung auf dem BLOODY HAMMERS-Zweitling zu verzeichnen. Des Weiteren fällt auf, das diesmal nicht ganz so zahlreich unterschiedliche Stilrichtungen miteinander gekreuzt werden. Vom Grundkonzept her ist sich die Truppe treu geblieben, hat dieses Mal jedoch ihre Schnittmenge auf's notwendigste reduzierend, kräftig abgespeckt, was der Eingängigkeit des Songmaterials ungemein zu Gute kommt. ROKY ERICKSON, TROUBLE, FRONT 242, MARILYN MANSON, DANZIG und BLACK SABBATH sowie zahlreiche andere zählen immer noch zu den Inspirationsquellen der Band. Schleppendes Grundtempo bestimmt alle zehn von schweren Düstergrooves gezeichneten Tracks. Sänger/Bassist Anders Manga's gut funktionierend betörendes Hochtonorgan besitzt wie schon beim amtlich coolen Debüt genau das richtige Maß an Durchsetzungsvermögen und Gefühl, erneut haben BLOODY HAMMERS ein cooles Pfund rausgehauen, das Anhängerschaften genannter Bands, die keinen Retroaufguss wollen, sondern sich lieber auf ein gut dosiertes Gemisch klassischer Hardrockeinflüsse aufgelockert durch Gothic, Psychedelic, Doom und Düsterrockanteil verstehen, unter Garantie reichlich Anlass zur Freude geben dürfte. Durch den hohen Eingängigkeitsfaktor besteht jederzeit die Möglichkeit, neue Hörerschichten anzusprechen, die bislang aufgrund des vertrackteren Debüts unerreicht blieben. Wenn ein Albumrausschmeißer, der im völligen Gegensatz sonstiger Gewohnheit derart verführerisch sanft auf den „Pfad des Kummers“ führt, das sein trauriger Inhalt zum Träumen bewegt, so ist dies eine Kunst für sich. Bei diesem Effekt bin ich geneigt, an eine weltberühmte Brantweinpraline von Ferrero zu denken (Naschkatzen können sich denken, welche zwei Worte hier eingesetzt werden müssten). Hinter einer harten Schicht aus Halbbitterschokolade entblättert sich gefühlvoll sanft der Geschmack vollmundig aromatischer Edelreife des inneren Kerns.