MOB RULES - "Ethnolution A. D."
VÖ: 20.10.06
(SPV / Steamhammer)
Homepage:
www.mobrules.de
Das norddeutsche Melodic Metal Aushängeschild kredenzt uns dieser Tage ihr fünftes und von mir mit Spannung erwartetes Studiowerk „Ethnolution A. D.“. Wie der Albumtitel und die Tracklist schon erahnen lassen, wartet das Sextett diesmal u. a. mit einem 25-minütigen und sechs Songs umfassenden gleichnamigen Kurzkonzept auf, welches das Kernstück der Platte bildet. Ein Blick auf die Lyrics verrät hier, dass sich die Truppe um Klaus Dirks (voc.) und Matthias Mineur (g.) wieder mal sozialkritisch mit aktuellen Themen wie Nahostkrieg, der Nachbeleuchtung des Berliner Mauerfalls und der Maschinerie des Ku Klux Clans beschäftigt hat. Melodien und Arrangements werden auch hier mit bandtypischen Sounds musikalisch perfekt und abwechslungsreich umgesetzt. Zwar findet man mit dem ersten Hördurchgang nicht unbedingt gleich den direkten Zugang zu dieser Scheibe, was sich jedoch aber schnell ändert, wenn sich der geneigte Hörer intensiver damit befasst. Neben personellen Änderungen, Oliver Fuhlhage (g.) und Thorsten Plorin (b.) haben die Band seit dem letzten Studioalbum „Among the Gods“ verlassen und wurden für die Band musikalisch gewinnbringend durch Sven Lüdke (g., Ex-Murder One) und Markus Brinkmann (b.) ersetzt, ist auch eine Weiterentwicklung zu vernehmen, die einen Hauch von Progressivität an den Tag legt. Insgesamt geht es in den 10 Songs, das Intro und das megageniale Kurzinstrumental „Veil of Death“ (erinnert etwas an Pink Floyd) mal außen vor gelassen, sehr sphärisch zu und die Melodien sind wieder mit bandtypischem symphonisch orchestralem Bombast unterlegt, wofür auch die Keyboardarrangements und superbe Gitarrensoli verantwortlich zeichnen. Im Ganzen mutet das Songmaterial etwas nachdenklicher und ruhiger an, wobei Mob Rules noch nie mit so viel Doublebass aufwarteten, wie auf diesem Neuling. Gerade mal zwei Uptempo Nummern „Fuel to the Fire“ und „New Horizon“ wurden platziert, ansonsten dominiert der Midtempo-Bereich, wobei hier orientalische Klänge („Ain’t the One“) und sogar ein Gospelchor („With Sparrows“) eingearbeitet wurden. Produziert wurde „Ethnolution A. D.“ wieder von Markus Teske, der seit „Hollowed Be Thy Name“ für den amtlichen Mob Rules-Sound mitverantwortlich ist. Eine wirklich klasse Scheibe mit hohem Wiedererkennungswert, Mitsingkompatibilität (wenn man sich erstmal reingehört hat) und schönem Coverartwork, das nicht nur die eigenen Fans befriedigen wird, sondern auch noch neue Käuferschichten dazu gewinnen sollte.
Anspieltipps:
Unholy War
The Last Farewell
With Sparrows
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With Sparrows