LEASH EYE - Hard Truckin' Rock
VÖ: bereits erschienen
(Metal Mind Productions)
Homepage:
www.facebook.com/leasheye
Manche Stilwechsel können befreiend und zugleich richtungsweisend wirken, so auch beim fast amerikanischer als die amerikanischen Stonerrockcombos selbst klingenden Fünfer LEASH EYE. Gut, das die seit 1996 aktiven ehemaliglen Grunger LEASH EYE ihre ganz frühe Leidenschaft den Grunge bereits nach einem Album aufgaben und sich zunehmend härteren Sounds widmeten. Zügig vorgetragener Stoner Metal, Southern- und klassischer Hardrock in breit gefächerter Schnittmenge zwischen KYUSS, TOMBSTONE HIGHWAY, LYNYRD SKYNYRD, THE QUILL, BLACK LABEL SOCIETY und ZZ-TOP liegend, mit deftiger Arschtritt-Attitüde erwartet mich auf dem aktuellen Drittwerk der aus Warschau kommenden Band. Nummern wie der sahnige Opener „Fight the Monster“, „The Nightmare Ain't Over“, „Twice Betrayed“ oder „The Age ov Kosmotaur“ versprühen das geballte Bündel Dynamit! Viele Bands mögen von krachender Härte, Direktheit und druckvollen Grooves erzählen oder allenthalben träumen, der hochkarätige Stonermetalfünfer aus Polen besitzt auf seinem dritten Output davon zur Genüge! Stahlharte Gitarrenwände, treibend scheppernde Drums, zackig fließende Grooves, lockerer Drive und im Hintergrund eine relaxt gespielte Orgel, - endgeil! Auf Hard Truckin' Rock darf man den Titel getrost wörtlich nehmen. Kompromisslos trendfreier Hardrock, kraftvoll direkt voll auf die Zwölf hauend! Anders lässt sich ein solch fünfzigminütiger Bastard aus hart krachenden Grooves, knochenhart räudigen Straßenfeelings und tonnenschwerer Highway-Attitüde kaum beschreiben. Selbst wenn das Pendel in Richtung Melancholie zeigt und es balladesk wird, geht der Inhalt eines Tracks vom Schlage „Been Too Long“ extrem unter die Haut, - LEASH EYE machen überhaupt keine Gefangenen, verteilen das volle Pfund ohne Rücksicht auf Verluste! Unkompliziert, monstermäßig fett, beißend hart mit klug durchdachtem Songwriting, lockerer Melodieführung und abgrundtiefer Ehrlichkeit, Hardrock dass die Schwarte heftig kracht, so mag ich das! Glücklicherweise begehen LEASH EYE nicht den verhängnisvollen Fehler, permanent nur von sich selbst permanent abzukupfern, bauen immer mal Soundeffekte (Pianoklänge, gefühlvoll atmosphärische Pathosparts, das Aufheulen eines Motors, Flammenzüngeln etc.) in ihren Stil mit ein und variieren das Tempo frei Schnauze. Eigentlich hätte der Output die Höchstnote verdient. Nur der unverständlicherweise beinahe fünf minütige Leerlauf zur Hälfte des als Überepos gedachten Trauerstückes „Never Enough“ und die unzusammenhängende Jamsession in der letzten Minute verhindern dummerweise die Höchstnote. Hell Yeah! Das Hammerteil wird morgens zum Wachwerden häufiger im Playerschacht rotieren!
Fette 9,5 von 10 für ein rares Stoner-Highlight mit ausnahmslos Dampf auf dem Kessel. - Top!!!