BARONS BALL - Roadkill
VÖ: 25.10.2013
(Artist Station)
Homepage:
www.baronsball.de
„Ladies and Gentlemen, The President of the United States...“ so beginnt das Album "Roadkill" der vier US-Rocker BARON'S BALL mit einer Kurzrede des Präsidenten und eingespielten TV-Nachrichtensamples. Angepisst vom nach außen gekehrten alles gut, alles schön, alles sauber wir-leben-im-Land-der-unbegrenzten-Möglichkeiten-Image der US-Amerikanischen Gesellschaft, verschaffen sich BARON'S BALL durch ihren individuell eigenwillig-unvergleichbaren Stil massiv gegen die Missstände im Amerikanischen Rechtsstaatssystem protestierend Gehör. Pluspunkte in Sachen Songwriting heimsen die nachdenklichen Texte zur Genüge ein. Die Musik des ambitionierten Vierers berührt Geist, Herz und Seele, deren hochgradig nachdenklich machender Inhalt mit halbgarem Einheitsbrei überhaupt nicht vergleichbar ist. Staubige Riffs, in trockener Wüstenlandschaft vereinzelten Sträuchern, Ölgetränkte Erde, verlassene Orte, stillgelegte Geräteschuppen, irgendwo mitten im Nirgendwo am Straßenrand liegende Tankstellen, geben in Gedanken Zeugnis, das diese Musik Freiheit lebt und atmet, ohne sich auch nur zu irgendetwas zu zwingen. „Adrenaline“, „Last Gas Station“ „Born to Rock“, „Love Train“ oder „Bang Boom Baby“ sind unbeschwerlich lässig, unkompliziert hochgradig gefühlvolle Rocknummern, die teils auch von einer Mundharmonika begleitet besonderen Reiz im Ohr entfalten, mit widerstandslos in die Gehörgänge laufenden Klargesang, lässigem Drive, easy goin' Grooves und Vibes, die den Hörer Auge in Auge mit dem Leben auf Route 66 konfrontieren. Trotz relaxter Akustikbluestöne wirkt hier nichts aufgesetzt, gekünstelt, konstruiert oder wahllos zusammen gebastelt. „I'm no Runaway“ fängt erst ruhig und zahnlos an, steigert sich aber zu einer dynamisch mitreißenden Orgie, die kein Auge trocken lassend, bei Anhängern bodenständiger Rockmucke, die von Kerlen gespielt wird, die lieber Jeans und Holzfällerhemd als irgendwelchen Schnickschnack tragen, Freudenstürme auslöst. „Good Old Times of Rock n' Roll“ entwickelt sich begleitet von kräftigem Händeklatschen schnell zur unbeschwert in Mark und Bein gehenden Gruppenlager feuerhymne die die den guten alten Zeiten des Rock n' Rolls deutlich ihre unverhohlene Ehrerbietung erweist! Dan Levon's prädestinierte, für diese Art von Musik geradezu maßgeschneiderte Röhre reicht von einfühlsam, sanft, wispernd, verrucht, verträumt bluesig, kratzig rau, bis explosiv rockig. BARON'S BALL sind genau jene Art von Band, deren Musik im Irish Pub oder einer kleinen Location zum unvergesslichen Liveerlebnis wird, hoffentlich kommen die Jungs mal auf Tour!
Grundehrlich Benzingetränkter Wüsten-Rock, der es verdient, vom anvisierten Fanklientel einem Testdurchlauf unterzogen zu werden! „We get our Kicks from Route 66“, ein Motto, das in dem Fall hält, was es verspricht. Selbst wenn die nächste Tankstelle 200 Meilen entfernt liegt, mit ihrem alten längst verrosteten V8 fahren sie begleitet vom Geheul der Kojoten unbeschwert relaxt dem Sonnenuntergang entgegen. Freiheitsliebende Desperados, für die Straße, trockene Wüste, verlassene Orte und einfach nur die Tatsache, dort zu sein, mehr bedeuten als Ziviler Massenmuff. Je mehr ich dieses Ding höre, desto mehr liebe ich es, - ein dickes D a n k e, BARON'S BALL !!!