HAMMERFORCE - Access Denied

Verfasst von Martin Bothmann am 10. November 2013.

VÖ: bereits Veröffentlicht
(Metalism Records)

Hammerforce. Nie gehört, werden manche nun sagen. Mich bis gerade eben inbegriffen. Doch hat man „Access Denied“ erst einmal ausgiebig gehört, muss ich der Band aus Sankt-Petersburg doch einen gewissen Charme und ein Gespür für nette Songs bescheinigen. Selbst bezeichnet man den Musikstil als Keyboard geführten Power/Progressive Metal. Nun bin ich nicht mehr wirklich der Progressive Freund der ersten Stunde, doch schaffen es Hammerforce immer wieder trotz komplexen Songwritings erstaunlich eingängig und sehr variable zu klingen. Auch ist die Bandbreite der Songs sehr ausgewogen. Man pendelt zwischen treibenden Power Metal gepaart mit minimalen Neoklassik Einflüssen und verbaut hier immer wieder instrumentale Progressiv Parts und lässt auch eine gewisse Aggressivität in einigen Songs nicht vermissen. Allerdings bleibt man hier sehr melodisch, nachvollziehbar und griffig. Neben den sehr dominanten, aber nie kitschig klingenden Keyboards fallen auch immer wieder die frischen und abwechslungsreichen Riffs auf. Gesanglich bewegt man sich recht solide in festgeschriebenen Genregrenzen. Einzelne Songs heraus zu picken spare ich mir, denn Interessierte dürfen auf der Hammerforce Homepage fairerweise in jeden der aktuellen Songs hineinhören. Fazit: Den einen oder anderen dürften Hammerforce in der Tat überraschen und zu neuen Genüssen führen. Auch ist „Access Denied“ so ausgewogen komponiert, dass man beide Lager Power und Progressive mit der aktuellen Scheibe vortrefflich bedient. Auch macht man nicht den Fehler, wie auf dem Debüt „Dice“, viele der Songs mit prügelnden Drums zu erschlagen, sondern man besinnt sich auf Harmonie und Melodie. „Access Denied“ ist eine positive Überraschung auf einem zu vorhersehbaren, gesättigten Markt. Reinhören kostet nix. Und empfehlen kann ich es allemal.

8 von 10